Produkttest: Columbia Aravis Parka
10. Dezember 2009Über diesen Produkttest freu ich mich selber am meisten, denn man kann sagen, es war Liebe auf dem ersten Blick.
Wenn ich zurück blicke, dann dürfte ich seit meinem ~14 Lebensjahr schon Doppeljacken haben. Angefangen mit den Produkten mit der Echse, über Skateboarder/Ski-Marke, bis hin zu der The North Face Evolution Triclimate, die ich auch schon auf Hikinggear mit einem Artikel gewürdigt habe.
Der nun genutzte Columbia Aravis Parka ist nun auch wieder eine Doppeljacke, eine Jacke, die ich dank der Firma Columbia nun auch in Augenschein nehmen durfte. Daher noch mal ein Dank für diese Testmöglichkeit.
Doppeljacken sind genauso wie Softshells Produkte, über die man die Dauer von Tagen und Nächte diskutieren kann. Ich selber habe so viele Hardshells verschiedener Marken und für fast jede Verwendung eine eigenes Modell, so dass ich mir bislang über eine „Outdoortauglichkeit“ von Doppeljacken keine Gedanken gemacht habe.
Outdoor, tja was ist das?
Ich sehe als Outdoor nicht nur die Zeit draußen im Wald an, sondern grundsätzlich alles, was man eben draußen unternehmen kann. Sei es nun die langen Trekkingtour, die kurze Tagestour, das Gassigehen mit dem Hund oder eben nur das Laufen übern Weihnachtsmarkt.
Bei den meisten der Punkte brauche ich keine 3 lagige Hardshell für 400 €, sondern da reicht mir und ich denke, da bin ich nicht alleine, eine einfache Regenjacke, die je nach Temperatur gefüttert ist bzw. ein dicken Pullover darunter.
Einer der Vorteile einer Doppeljacke ist für mich persönlich, dass ich quasi mit dem Kauf einer Jacke, drei Verwendungen bzw 3 Jacken inklusive habe. Ich weiß nicht, ob nur ich das so empfinde, aber irgendwie sind oft die Räumlichkeiten, die man in den letzten Wochen betritt oder wo man sich längere Zeit aufhält, zu sehr aufgeheizt. Trage so z.B. nur einen dünnen Pullover und sehe es daher auch als Vorteil einer Doppeljacke an, dass man die dicke Schicht bestehend aus Fleecejacke & Hardshell bequem am Kleiderständer hängen kann und man in den zu warmen Räumen nicht schwitzt. Würde ich z.B. wie bei den Doppeljacken Kritikern gefordert einen dicken Pullover tragen, so müsste ich mir den in den Räumlichkeiten auch ausziehen und säß dann wohlmöglich bibbernd im T-Shirt/Hemd rum 😉 Wie man sich denken kann, sind das nur meine, also sehr subjektiven Wertvorstellungen, in denen nun mal eine Doppeljacke im Allgemeinen einen positiven Sinn und Zweck haben.
Aber nun mal wieder zurück zum Columbia Aravis Parka.
Liest man die oben geschriebenen Zeilen, könnte man meinen, der Columbia Aravis Parka sei eine reine Modejacke, dem ist aber nicht so, denn wie auch schon die anderen Kleidungsstücke, ist nun auch der Columbia Aravis Parka
eine Jacke aus der Titanium Reihe von Columbia.
Die Besonderheit an der Jacke ist aber nun, dass es eine Doppeljacke ist, d.h. im Sommer ist es eine Hardshell, an kühlen Tagen trägt man die Fleecejacke und im Winter oder an kühlen & nassen Tagen zippt man die Fleecejacke in die Außenjacke und erhält eine gefütterte Hardshell.
Wenn man mal davon ausgeht, dass jeder Hersteller zum Teil auch eigene Technologien im Bereich der Membran oder Beschichtung hat, ist es schwer da einen Überblick zu behalten. Bei Columbia findet im Columbia Aravis Parka die Membran/Technologie OmniTech Verwendung.
Maximum waterproof-breathable protection keeps outside elements from getting in, while allowing moisture to move away from the skin.
Omni-Tech® WATERPROOF BREATHABLE (VIDEO)
Betrachtet man die oben genannten Doppeljacken so hat man meist eine Beschichtung wie HyVent von The North Face bei der Evolution Triclimate. GoreTex ist zwar ganz nett, aber bei Jacken, wie die Hardshells bei Doppeljacken, die nicht umbedingt auf Gewicht getrimmt sind, darf man keine ultraleichte Hardshell erwarten. Trotzdem ist man natürlich gespannt, wie sich OmniTech als Membran im Vergleich zu GoreTex schlägt.
Hier mal wieder ein Steckbrief zum Columbia Aravis Parka
Hersteller: Columbia
Modellbezeichnung: Columbia Aravis Parka
Unverbindliche Preisempfehlung: 199 €,
Vorgesehener Einsatzbereich: Wandern, Hiking, Alltag
Titanium™
Columbia Sportswear’s premier product line, Titanium, offers advanced fabrics and technologies for all-weather performance and protection during demanding outdoor action
Material: 100% nylon Omni-Tech® explorer taffeta shell. Lining: 50% polyester/50% recycled polyester mesh. 10,000mm/10,000g/m2/24H
Gewicht inkl. Größenangaben: in meiner Größe XL wiegt der Columbia Aravis Parka 1170 g, bestehnd aus Fleecejacke und Hardshell.
Verarbeitungsqualität: wie gewohnt sehr gut
Pro-Kauf-Argument (Stärken):
* Der Preis: ~199 € ist für eine Doppeljacke mit Membran eigentlich ein ganz guter Preis. Verglichen mit der The North Face Evolution Triclimate, die nur beschichtet ist, bezahlt man schon den gleichen Preis wie für den Aravis Parka.
* die Kapuze ist mit einem Draht verstärkt und bietet guten Schutz im Alltag und auf Wandertouren
- Ohne Probleme lässt sich der Kopf drehen und somit auch zur Seite blicken, d.h keine Beeinträchtigung des Gesichtsfeld
- durch einen verdeckten RV lässt sich die Kapuze abnehmen
- angemessene Einstellmöglichkeiten im Genick und auf Backenhöhe. Hier aber auch wieder kein Vergleich zu einer technischen Hardshell jenseits der 300 € Marke.
* bei der Optik ist man dem Ruf der Mode nachgegangen: sowohl Farbe, Stoff, als auch der Schnitt ist passend für eine Jacke im Alltag.
* neben 2 großen, sehr großen Taschen außen, auch noch eine Tasche innen in der Fleecejacke bzw im Sologebrauch in der Hardshell.
Contra-Kauf-Argument (Schwächen):
– wie ich oben schon geschrieben habe, ist es Liebe auf dem ersten Blick.
Anzumerken sei aber auch hier wieder, dass sich auf dem Stoff mehr Flusen sammeln, als auf dem Außenstoff von anderen Jacken. Dafür hat man jedoch hier einen weicheren Außenstoff.
Zuerst ein paar Bilder von der Columbia Aravis:
Kapuze
Innenansicht
Netzgewebe
Das Ärmelbund lässt sich wie bei den meisten Jacken leicht einstellen:
Weitere Bilder der Columbia Aravis Shell:
Mein bisheriges Fazit zur Columbia Aravis:
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Columbia Aravis Parka |
Bisherige Tragezeitraum dürfte ein Monat gewesen sein. Zum Einsatz kam die Jacke bislang nur als reine Doppeljacke, also weder die Fleecejacke noch die Hardshell im Soloeinsatz. Trageumgebung oder wie man es auch nennen mag, lässt sich als Alltag und Tagesausflüge am Wochenende bezeichnen.
Hierbei hat der Columbia Aravis Parka sehr guten ersten Eindruck abgegeben. Im Vergleich zu den bisherigen Doppeljacken würde ich mal das Prädikat „Beste Jacke“ vergeben. Warum?
Angenehm ist die Membran. Diese ist wirklich dicht und atmungsfähig. In der Jacke bin ich bislang trotz starker Regenschauer nicht nass geworden und habe bei der Kombination und dem halbwegs milden Temperaturen nicht geschwitzt. Anders z.B. als bei der Evolution Triclimate, die ich über einem Zeitraum von 2 Jahren getragen habe. Bei dieser musste ich aber auch nach jeder Wäsche nachimprägnieren, was bei einer Membran natürlich nicht mehr notwendig ist.
Gefallen hat mir an der Jacke der schöne Außenstoff, auch wenn man darauf eher Flusen sieht. Vom Handling her ist es aber schöner, als so eine gummierte Jacke. Die gut einstellbare Kapuze vermittelt einen guten Schutz bei jedem Wetter und habe auch noch keinen Moment erlebt, wo ich an diesem Eindruck zweifeln könnte.
Ebenfalls sehr gut sind die großen Taschen. Kenne das nur von meiner The North Face Stratosphere Jacke und empfinde dies gerade beim Wandern mit Gepäck sehr gut. Im Alltag hat man natürlich auch dafür Verwendung. 😉
Als Doppeljacke beim Wandern gibt es für den Columbia Aravis Parka eine klare Empfehlung und natürlich auch besonders als Jacke im Alltag.
Obwohl ich mit der The North Face Jacke auch sehr zufrieden war und bin, würde ich beim Neukauf eher zu der Columbia Jacke tendieren.
Hier mal die Links
Hallo,
bis zu welchen Temperaturen ist die Jacke dann tragbar? Empfindest du sie bei Minusgraden noch warm genug oder oder eher nicht?
Gruß
PS: Danke für den Bericht!
Also grundsätzlich kommt es auch immer auf das eigene Wärmeempfinden an. Ich bin eigentlich in der Regel nicht ganz so empfindlich.
Habe bislang in der Jacke eigentlich noch nicht gefrorren und habe darunter immer nur Haut–T-Shirt—Pullover. Je nachdem wie kalt es laut Thermometer ist, habe ich mal einen dünnen oder eben einen dickeren Pullover an. Mit einem dicken Pullover darunter habe ich selbst bei unseren kalten Temperaturen von ~ -8 bis -10 ° C nicht am Rumpf bzw. an den Armen gefrorren.
Im Vergleich zu der hier ebenfalls vorgestellten The North Face Evolution Triclimate empfinde ich die Columbia Jacke als wärmer. Liegt sicherlich auch daran, dass der Wind einem in der Membranjacke weniger stört, als in der beschichteten TNF.
Für mich ist die Columbia Jacke inzw meine Lieblingsjacke.
BTW: Wenn ich mich nicht irre, ist die bei Globetrotter auch gerade im Angebot.
Liebe Grüße
Christian