Packliste Leichtgewichtswandern – Teil 1: Rucksack, Schlafsack, Isomatte, Kocher, Kochset & Zelt

27. Januar 2010 5 Von Redaktion | HikingGear.de

Vorab sei gesagt, alle Angaben ohne Gewähr 😉

Beim Thema Ultralight kann man unterschiedlicher Auffassung sein, für mich zählen zu Ultralight die Dinge, die man auf Tour braucht, die aber auch sehr leicht sind und eine gute Effektivititätsskala haben. Als Erklärung für die Effektivitätsskala möge man sich ein Zelt vorstellen, was Platz für zwei Leute bietet und 4 kg wiegt, somit 2 kg pro Person bzw. ein Zelt mit 1,8 kg, mit 0,9 kg pro Person.  Das reine Personenausrechnen wäre die eine Methode, den Flächeninhalt zum Gewicht die andere Methode. Beim Schlafsack wäre das Wärmeverhältnis zum Gewicht, beim Rucksack das Volumen zum Gewicht usw.

Meine Ausrüstung ist sicherlich nicht die Non-Plus Ultra Ultralight Ausrüstung, doch wer hat diese schon? Betrachtet man nur alleine den Golite Jam, so war dieser vor Jahren der UL-Rucksack, heute ist er einfach nur leicht. Insofern sehe ich solche Meldungen und Packlisten auch eher als Momentaufnahmen, denn jedes noch  so leichte Teil wird in einigen Tagen, Wochen oder Monaten durch noch leichtere Gegenstände ersetzt.

Als Rucksack dient mir derzeitig noch der GoLite Jam.  51 Liter bei 820 g in meiner Größe.

Das schöne an dem Rucksack ist, dass er erweiterbar ist, d.h. reichen einem auch nur 30 oder 40 Liter so rollt man den Rollverschluss zusammen.

Benötigt man für lange Touren die 51 Liter, so ist der Rollverschluss oben etwas kürzer zu verschließen.

Mir gefallen an dem Rucksack der Marke Golite die vielen Details, die im Grunde genommen dem Ultralight Gedanken zu wider laufen, denn man besinnt sich bei UL auf das Wesentliche und benötigt kein Schnickschnack.

Als leichte Alternative könnte mir der Gossamer Gear Mariposa gefallen.

Bei 69 Liter bietet der Rucksack ein Eigengewicht von 556 g in meiner Größe. Man sieht auch schon ohne das Rechnen, dass der Rucksack von der Marke Gossamer Gear um einiges leichter und größer ist, dabei auch bei weitem effektiver ist.

Gossamer Gear Mariposa - Bild: Gossamer Gear

Gossamer Gear Mariposa - Bild: Gossamer Gear

Schnickschnack hat man bei dem Rucksack durchaus, doch ist dies prinzipiell eher Mittel zum Zweck.

Im Gegensatz zum GolIte Jam hat man außen eine Torsomatte, die NightLight, die man in Pausen herausnehmen kann und dicker ausschaut, als die dünne Matte beim Golite Rucksack. Als ein nettes Gimmick  empfinde ich die Möglichkeiten Socken in den Schultergurt zu stecken, um diesen noch mehr zu polstern.

Als Schlafsack verwende ich den Marmot Arroyo. Für mich ein 3-Jahreszeiten Schlafsack mit guten Leistungen. Von April bis November wäre dieser mein Standardschlafsack. Als Komfortwert wird +4 °C angegeben, beim Gewicht kann man noch ein paar Gramm herausholen, wenn man sich statt des Marmot Beutels einen leichten Seat to Summit Beutel besorgt.

In der 800 cuin Variante des Marmot Schlafsack wiegt dieser ~850 g. Leichter ging es bei  der Marke Marmot mit den 850 Cuin Schlafsäcken, wo es auch ein Produkt gibt, das dem Marmot Arroyo ähnlich ist. Es wäre der Marmot Hydrogen, der dann bei besserer Daunenqualität 100 g weniger wiegt.

Bei der Suche nach einer Alternative bin ich auf den Cumulus X-Lite 200 gestoßen, denn dieser soll noch effektiver sein. Mit anderen Worten bei einem Eigengewicht von 430 g, einer Daunenqualität von 850 cuin im besseren Verhältnis 96/4 ist der Cumulus X-Lite 200 die Komforttemperatur von +3 °C zu erreichen. Was hierbei auch sehr gut ist, wäre der Preis, denn mit unter 120 € (Preissteigerungen mal berücksichtigt) wäre der Cumulus X-Lite 200 ein UL-Schnäppchen.

Cumulus X-Lite 200 - Bild: Cumulus

Cumulus X-Lite 200 - Bild: Cumulus

Wie weit der X-Lite 200 tatsächlich die Werte, also vorallem die Temperaturwerte erreichen kann, wird sich zeigen. Ich habe ihn mir mal bestellt und bin vorallem auf die Tatsache gespannt wie gut der Cumulus Schlafsack ohne Reißverschluss ist. Im Sommer nimmt man sich dadurch die Möglichkeit den Schlafsack zu lüften bzw zu öffnen, wenn er doch zu warm ist.

Bei der Liegematte geht derzeitig irgendwie nichts ohne die NeoAir von der Firma Therm-a-Rest. Wer mich kennt, der weiß, dass ich anfangs nicht sonderlich angetan gewesen bin von der Therm-a-Rest NeoAir, doch nun bin ich wohl ihr größter Fan. Während einer Tour gibt es sicherlich nichts Bequemeres zu pennen, als auf dieser 6 cm dicken „Luxus“ Luftmatratze.

Der einzige Nachteil ist, dass man die Therm-a-Rest NeoAir nicht fix irgendwo ausbreitet und sich drauf setzt Zum einen muss man selber pusten und bei dem Material ist man ohnehin vorsichtiger, als bei einer normalen TAR bzw. der Artiach Skin Micro Lite.

Da wir zwei TAR NeoAir haben, würde in mein Ultralight Gepäck die NeoAir  in der Größe M landen. Man sieht sofort, ein Exot, aber bei 1,90m Länge gönne ich mir den Luxus der paar zusätzlichen cm im Vergleich zur „Short“ und nutze für den Rest Rucksack & Co.

Als Kocher dient derzeitig noch der Primus Micronstove Ti 2.5 mit Piezo. Also nicht wirklich Ultralight, denn der Kocher wiegt über 90 g. Er verrichtet derzeitig noch treu und redlich seine Dienste, müsste aber ohnehin noch ein paar Monate durchhalten.

Für einen Ersatz des Micronstove käme für mich der SnowPeak New Lite Max in Frage, denn dieser wiegt gerade mal 53 g. Bei Gaskochern würde ich aber vor dem Kauf nicht nur auf das Gewicht, sondern auch auf die Effizienz bzw. auf den Verbrauch achten.

Snow Peak New LiteMax StoveGST-120 - Bild: Snow Peak

Snow Peak New LiteMax StoveGST-120 - Bild: Snow Peak

Der Gaskocher kann noch so schön leicht sein, wenn dieser den Brennstoff mehr verpulvert, als dass er ihn sinnvoll einsetzt, so bringen einem auch die gesparten Gramm am Kocher nichts mehr.

Inzwischen kann ich mich aber auch mit dem Caldera Cone System von der Firma TrailDesign anfreunden und muss gestehen, dass dieses Set mir gefallen könnte. Ähnlich einem Schornstein sorgt der Cone für wohl eines der effizientesten Systeme.

Ein großes Mehrgewicht wäre der Caldera Keg bei weitem nicht, im Gegenteil, man würde auch einige Gramm sparen, denn bei den oben genannten Kochern kommt auch der Windschutz hinzu, der je nach Wahl auch einige Gramm zusätzlich wiegen wird.

Beim Kochset bin ich wählerisch. Sehe ich den Luxus auf Tour tendiere ich zum Snow Peak Trek 900 SCS-008T aus Titan. Zu diesem Set gehört ein großer Topf und eine Pfanne. Beide Sachen sind leicht zu bedienen und genauso leicht auch im Gewicht. Ich denke, dass ich da schon eine Wahl getroffen habe, die Bestand haben wird, denn zum einen ist es bereits aus Titan und somit ziemlich leicht und zum anderen wäre das Set der Marke Snow Peak auch schon in der richtigen Größe.

Snow Peak Trek 900 - Bild: Snow Peak

Snow Peak Trek 900 - Bild: Snow Peak

Wäre Luxus nebensächlich auf Tour, reicht mir auch die 600 ml Snow Peak Tasse zum Kochen. Mit dem Volumen wäre man zwar hart an der Grenze, für Instantgerichte, wie zwei Packungen Pfanni Kartoffelbrei etc. reicht die Größe auf jeden Fall.

Als Deckel reicht zu dem Set ein MYOG Projekt, bestehend aus einem Konservendeckel und eine m Korken. Wer diese banale handwerkliche Tätigkeit scheut, der kann sich von minibullDesign diese Arbeit abnehmen und sich aus Amerika einen passenden Deckel zur 600 ml Tasse schicken lassen.

Zum Einsatz als Zelt kommt bei mir noch ein Golite Shangri La 1. Ohne Innenzelt mein Lieblingszelt, bei dem ich lediglich ein Müllsack als Bodenplane brauche und mich dann an der großen Fläche im Zelt erfreuen kann. Das Innenzelt des Shangri La 1 empfinde ich als suboptimal, denn es vergeudet mangels zweiten Reißverschluss am Fußende unnötigen Platz in der zweiten Apsis.

Mit 1200 g in der Kombination wäre das Zelt aber auch verbesserungswürdig. Ein Knackpunkt ist auch, dass man das Zelt mit vielen Heringen aufspannen muss und man zum Beispiel in Schweden im Gebiet der Schären nicht die große Möglichkeit hat, diese in den Boden zu bekommen.

Terra Nova Laser Competition - Bild: Terra Nova
Terra Nova Laser Competition – Bild: Terra Nova

Inzwischen tendiere ich als Solozelt zum Terra Nova Laser Competition. Das Zelt aus England wiegt einige Hundert Gramm weniger und benötigt durch die Konstruktion auch weniger Heringe.

Mit 920 Gramm wäre das Terra Nova Laser Competition auch in der Kombination nicht viel schwerer, als das GoLite Shangri La 1 nur mit Bodenplane.