Golite Shangri La 1 – spartanisch, klein im Packmaß und leicht, mit großen Raumangebot
4. Februar 2010Wenn Steffi mich bei Touren nicht begleitet, ist nach meinem Empfinden ein reines Zweipersonenzelt oft unnötiger Ballast.
Das für SoloTouren verwendete Salewa Micra bot für eine Person zwar sehr viel Platz, war auch selbststehend und wahrlich ein Palast für einzelne Personen, jedoch für 2 Personen zu klein. Rein vom Gewicht (2,5 kg) ist es ohnehin unter den Voraussetzungen einer gemäßigten Tour, mehr ein Zweipersonenzelt (max 3 kg), als ein Einpersonenzelt (max 2 kg).
Man folgte nun dem natürlichen Trieb des Wanderers und blickte sich um nach leichteren Alternativen, wobei meine Wahl auf das Shangri La 1 der Marke Golite fiel.
Betrachtet man das Golite Shangri La 1 und das Salewa Micra, so fallen einem spontan schon zig Unterschiede ein. Beim Micra ist man Querschläfer und hat eine Sitzhöhe von 1,10 m, im Shangri La 1 liegt man als Längsschläfer im Zelt und hat eine gefühlte Sitzhöhe von 95 cm. Genau kann man die Höhe nicht angeben, da das Zelt ein Gefälle zum Fußende hat.
Das Micra bietet einen großen Eingang mit der Option diesen in zwei verschiedenen Richtungen zu öffnen, beim Golite Shangri La 1 ist der Eingang nur auf einer Seite.
Die Frage, die man sich nun stellen könnte ist die, kann man mit dem Golite Shanri La überhaupt zufrieden sein? Ja, kann man, denn das Shangri La 1 punktet in vielen anderen Punkten.
Der Aufbau läuft zwar nicht so schnell wie beim Salewa Micra, er ist aber trotzdem nicht aufwendig oder kompliziert. Nach ein bissl Übung hat man das Zelt sicherlich in der gleichen Zeit aufgebaut, wie man das Salewa Micra mit Innen- und Außenzelt aufgerichtet hat.
Benötigt wird beim Shangri La 1 übrigens nur die Trekkingstöcke, die man in der Regel eh dabei hat. Für mich ein Pluspunkt, denn das Gestänge von einem Zelt kann nun als unnötiger Ballast Zuhause gelassen werden.
Das Raumangebot vom Golite Zelt ist genauso luxuriös wie beim Micra. Irgendwie ist es wohl scheinbar ein Golite Problem, denn die Innenzelte sind ineffizient. Ich behaupte das mal, weil die Innenzelte beim Golite Shangri La 3, aber nun auch beim Shangri La 1 einschränken und positive Aspekte schlucken. Im Shangri La 1 wäre ohne Innenzelt ein größerer Raum nutzbar, als bei Verwendung des Innenzelt. Mit dem Golite Nest wird so der Zugang zur hinteren Apsis blockiert, denn das Nest besitzt keinen RV am Fußende. Schöner Platz für Schuhe & Co ist somit vergeudet.
In der vorderen Apsis ist prinzipiell Platz für ein großer Rucksack. Ich hatte mal auf Wunsch eines Blog-Lesers einen Deuter Aircontact 75+10 in die Apsis gelegt. Dieser stößt auf beiden Seiten an das Außenzelt, doch dürfte ein 60 Liter Rucksack schon besser passen.
Für mich mit 1,90 m ist die Liegelänge optimal.
Schaut man sich das Foto an, so wird vielleicht erkennbar, wieviel Platz neben mir noch Platz wäre. Berücksichtigt man die Verwendung eines Schlafsacks würde ich zwar 10cm weiter links liegen, ein Rucksack könnte aber noch neben mir liegen.
Die Belüftung empfand ich auf Touren eigentlich als optimal. Zur Erklärung: Am Golite Shangri La 1 befindet sich sowohl vorne, als auch hinten, jeweils versetzt ein Lüfter. Mit Kodens hatte ich bislang noch nicht zu kämpfen.
Rein vom Gewicht gibt es sicherlich leichtere Zelte, denn mit 600 g Außenzelt und 600 g Innenzelt ist das Golite Shangri La 1, Henry Shires Tarptents, leichten Einpersonenzelte von TerraNova oder vergleichbaren Unterkünften wie dem ZPacks Hexamid unterlegen. Mit dem Gesamtgewicht bin ich aber noch recht zufrieden.
Fazit
Das Golite Shangri La 1 ist nahezu 90 % klasse. Es ist leicht aufzubauen, es bietet reichlich Platz und es wirkt bis auf das Innenzelt gut konstruiert.
Der einzige Knackpunkt am Golite Zelt ist jedoch, dass man 100% darauf angewiesen ist, dass die Heringe in den Boden gehen. Man könnte das Zelt zwar auch an Äste aufhängen und Steine statt Heringe verwenden, die optimale Lösung, wäre dies sicherlich nicht. Ich empfinde das Zelt zumindestens als ein Zelt, was richtig stramm und fest abgespannt werden muss. Behelfsmassnahmen schaffen dies zwar etwas, aber optimal ist es natürlich nicht.
Gerade im Schärengebiet tendiere ich inzw. eher zu einem selbststehenden Zelt.
[…] Das Packmass des einzelnen Laser Competition ist auch kleiner als das Set des Golite Shangri La 1. […]
[…] Das wohl einfachste Firstzelt im Angebot kommt aus dem Ultralight Bereich und zwar ist es das Golite Shangri La 1. Auch hier wieder das gleiche Aufbauen mit großer Zeltbahn und zwei Trekkingstöcken, die man […]
[…] jeder kann sich jedoch mit einem Zelt mit Trekkingstöcken als Gestängeersatz wie bei den GoLite Shangri La Zelte anfreunden und wählt dann doch eher die Zeltart, die man vielleicht lange Jahre im Gebrauch hatte. […]
[…] Die Reiseform wird eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Unter dem Gesichtspunkt des Wanderns kann man sich mal merken, dass ein Zweipersonenzelt im gemäßigten Klimazonen nicht mehr als 2,5 kg wiegen sollte. Ein Einpersonenzelt nicht mehr als 1,3 kg. Natürlich kann man es pauschal nicht sagen, die Werte sollen aber mal als Richtwert dienen, denn es gibt zahlreiche Zelte, die darunter wiegen und eine gute Auswahl bieten. Anfreunden sollte man sich auch mit dem Ausrechnen von „Raum zum Gewichtsverhältnis“, denn daran sieht man in der Regel schon, welche Zelte nicht effektiv sind und unnötigen Ballast darstellen. Gerade auf Wanderungen sollte man auf diesen weitestgehend verzichten. Wir sind selber mit einem Terra Nova Laserlarge 1 auf Tour bzw. ich mit dem Terra Nova Laser Competition unterwegs. Davor hatten wir das Vaude Mark II Light, welches etwas schwerer ist, als der „Richtwert“ und solo mit dem Golite Shangri La 1. […]