
Ideenpool Outdoorblogs oder wie erstell ich meine Low-Budget UL Ausrüstung?
26. April 2010Das Schöne am Thema Ultralight ist für mich nicht die leichte Ausrüstung als solches, sondern das man wohl erst im Zuge der Ultralight-Bewegung anfing sich selbst Ausrüstung zu basteln bzw. Produkte aus anderen Bereichen für diesen Bereich ebenfalls zu nutzen.
Angefangen hat dieses Interesse bei mir zufällig mit einem Link im Outdoorseiten-Forum zu einem gewissen Anders Jonsson. Mit dem Namen wird wohl nicht jeder etwas anfangen können, schreibe ich aber MYOG Papst Andersj, so weiß sicherlich die Mehrheit was mit der Seite Andersj.se gemeint ist.
Betrachtet man seine Projekte so ist es im Nachhinein unverständlich wieso man viel Geld für Ausrüstung ausgegeben hat, wo man es anhand seiner Anleitungen auch selber herstellen könnte. Witzig sind solche Projekte, wo er aus Zahnpastatuben, wiederauffüllbare Behälter gebaut, den sogenannten StickPic gebastelt und noch allerlei anderen Kram entworfen hat. Eins haben sie fast alle gemeinsam, oft werden Sachen verwendet, die wir tagtäglich in den Müll werfen.
Interessant ist sein Ansatz so etwas wie Thunfischdosen als Kochtopf zu verwenden, das Problem ist nur, dass ich selber solche Konservendosen nur als kleine 200 ml Dose entdeckt habe, nicht jedoch in seiner 450 ml Version. Interessant wäre das als Alternative zur teuren Snow Peak 450ml Titantasse.
Hoffnung habe ich noch, dass ich bei den Industriepackungen in der Metro fündig werde.
Schön finde ich auch die Lektüre so mancher Artikel der UL.Bloggerszene, die wie andersj sich Sachen schnappen und verwenden diese als Topf, Kocher, usw.
Herausgreifen möchte ich da mal den Artikel „Der perfekte Topf?“ vom UltraKnilch in seinem gleichnamigen Blogspot Blog. Ich selber erbe immer mal wieder diese Espressodosen von der Marke Illy, doch hatte ich damit eigentlich vor etwas in Richtung Bushbuddy zu entwerfen. „Knilch“ verwendet diese Dose nun als Topf mit 700 ml. Bei 76 g keine schlechte Idee.
Mich selber stört die Dose noch etwas als solches, denn der Boden hat leider einen Spalt und wird sich dadurch auch nicht so gut reinigen lassen. Was auch leider auffällt ist der Hang zum schnellen Rosten. Man bekommt die Roststellen zwar entfernt, muss aber aufpassen, dass man die Dose und eben dieser besagte Spalt auch wirklich trocken bekommt.
Als Bushbuddy oder eben wie Q ihn in seinem Artikel Büchsenkumpel nennt, eignen sich Hundefutter und Dosenmilchdosen. Ich denke, dass ich wohl die guten, alten Erasco Dosen verwenden werde oder eben so eine Illy-Dose wie Knilch und dazu eine Dose Kokosmilch. Beides Dosen, die ich hier noch herumfliegen habe. Schaun wir mal, was da noch geht 😉 Auf Qbloggt findet Ihr noch weitere interessante MYOG Ideen.
Inzwischen gibt es auch ein Update zu Knilchs Topfprojekt und ich persönlich bin gespannt, was er in Zukunft noch mit dem Topf vor hat.
Zitat von Knilch aus den Kommentaren
zum Topf würde ich (Knilch) im Nachhinein noch erwähnen, dass es keine gute Idee war, die Lakierung abzuschleifen. Es rostet einfach zu schnell.
-> Also: Die Lakierung außen lieber dran lassen, dann gibt´s weniger Probleme.
Aufgrund der Menge an Illy Dosen die ich hier liegen habe, werde ich wohl das Topf-Projekt parallel ebenfalls fortführen.
Ebenfalls prägend war der Beuteltier Blog. Zum einen lenkten die Beiden meine Aufmerksamkeit auf den Esbit Titankocher, aber noch viel mehr auf die Pullmoll-Dose als simpler Kocher, den die beiden in das Esbit Gestell geklemmt haben. Wollte den Kocher Ostern auf Tour ausprobieren, doch leider war die Lieferung nicht rechtzeitig da, so dass der Test & Artikel nachgereicht werden.
Ich selber entschied mich für eine Aluschale aus der Metro. Jeder kennt die Schalen beim Italiener für Tortellini oder Lasagne, die von mir gewählte Schale ist quadratisch und gut die Hälfte der rechteckigen Schalen beim Italiener um die Ecke. Anders als die Beiden verwende ich aber auch den Esbit Titantopf und komme somit nicht ganz auf das „100 Gramm Kochvergnügen“ 😉
Was man eigentlich auch leicht und schnell erstellen kann, sind die sogenannten Pot Cozy. In Anlehnung an Martins Artikel auf The Other Face, habe ich mir auch so einen „MYOG Pot Cozy“ schon mehrfach erstellt. Martin hatte damals eine Evazote zerschnitten, was wohl die gängigste Methode zum Bau des Cozy ist. Der Arbeit sei Dank kann ich und sicherlich auch Ihr aus dem vollen schöpfen und kostenlos sich Abfälle aus einem Möbelhaus besorgen. Bei uns fallen immer mal solche Dämmungsmatten / Verpackungsmaterial an, die in der Regel in den Müll landen. Wir, aber auch die Kunden können uns diese Sachen nehmen und es für solche Projekte wie Pot Cozy oder Meal Cozy *g* nutzen. Qualitativ dürfte das beides gleich sein. Aber auch hier werde ich es noch mal wissenschaftlich testen, denn ich habe ein PotCozy mit klassischer EVA wie bei TheOtherFace und ein Pot Cozy mit diesem Verpackungsmaterial. Schauen wir mal, was sich da später für Werte ergeben.
Nicht nur wegen dem Pot Cozy Projekt sind diese „Müllstellen“ im Möbelhaus interessant, sondern auch für Zeltunterlagen sind die Reste ideal, denn so manche MYOG Zeltunterlage diente mal als Schutz für Sofa oder ganze Garnituren. BTW. muss ich mich nun auch wieder einmal um die Unterlegplanen für die neuen Terra Nova Zelte kümmern.
Vor einigen Tagen sind mir von der Firma Ütjes auch Erdnüsse in die Hände gefallen, wo man mit der Verpackung auch noch interessante Dinge anstellen. Die Verpackung ist eigentlich wie geschaffen als Trinkbecher, denn er hat ein geringes Gewicht und ein gutes Volumen. Ich hatte das Volumen mal nachgemessen, mir aber damals nicht aufgeschrieben, würde daher leidglich aufgrund der Erinnerung mal 0,4 l behaupten bei ~20 g. Die Frage ist nur, wie könnte so ein Trinkbecher für Nutzen auf Tour bringen, denn man kann daraus nicht kochen oder ihn wasserdicht verschliessen. Mit anderen Worten, es wäre nur ein langweiliger Trinkbecher 😉
Auch interessant sind diese Plastiksporks unter Fertiggerichten wie „Curry-King“. Letztens fiel mir mal einer in die Hände, der 2 g wog. Das Problem hierbei ist auch wieder, dass er dann wiederum zu klein ist, als das man ihn mit höheren Töpfen verwenden könnte.
Schauen wir mal, was die anderen Blogs, aber auch was ich selber in Zukunft im Bereich MYOG präsentiere. Ich weiß nicht, wie es Euch geht, mir gefällt das Thema MYOG.
Nice Ideas and thx for the link collection.
Hi,
zum Topf würde ich im Nachhinein noch erwähnen, dass es keine gute Idee war, die Lakierung abzuschleifen. Es rostet einfach zu schnell.
-> Also: Die Lakierung außen lieber dran lassen, dann gibt´s weniger Probleme.
Beste Grüße,
Knilch
Gut zu Wissen. Kommt hier noch ein weiterer Beitrag? Möchte gern einiges mehr darüber wissen. Könntest du mir per E-Mail eine Antwort geben?