
Exped Auriga das Kuppelzelt für zwei Personen
18. Juni 2010Heute präsentieren wir mal wieder ein Zelt der Marke Exped. Auf HikingGear gab es bislang schon einige Zelte und wir haben uns auch schon mit verschiedenen Zeltformen in der Theorie beschäftigt. Mit dem Exped Auriga zeigen wir nun ein Kuppelzelt für 2 Personen.
Nicht ganz unwichtig ist der Blick auf das Gewicht, wo Exped vorbildlich eine sehr genaue Aufstellung veröffentlicht:
Gewicht: Minimal: 2.7 kg;
Für Grammjäger: 2.1kg; Aussenzelt, Gestänge und Footprint(nicht im Lieferumfang)
Für Minimalisten: 1.73kg; Aussenzelt, Gestänge
Vollgewicht: 3.1 kg
Material
Das Material ist noch recht einfach, sofern man das sagen kann, denn es wird Ripstop Poyester verwendet und eben nicht das leichtere SilNylon. Das Aussenzelt des Exped Auriga ist aus Ripstop-Polyester und von Exped doppelt nahtbandverschweisst. Beim Innenzelt wird ebenfalls das Ripstop-Polyester verwendet und ein No-See-Um-Moskitonetz.
Der Boden ist aus Taffeta-Nylon mit einer Wassersäule von 10‘000 mm.
Beim Gestänge setzt man auf Qualität und verwendet Flugzeugalu DAC Press-Fit 9 mm TH72M.
Weitere interessante Daten sind sicherlich auch das Packmass, wo mir das Exped Auriga und seine 42 cm x 15 cm gefallen könnte. Positiv ist auch die kurze Aufstellzeit, wo es wohl nur 2 Minuten dauert bis das Kuppelzelt steht. Ich bin gespannt, auch wenn ich den Wert noch nicht so ganz glauben kann.
Farblich präsentiert Exped das Auriga in den traditionellen Farben und zwar in grün oder terracotta. Je nach Einsatzgebiet und natürlich auch nach eigenen Vorlieben kann man so nun zwischen den beiden Farben wählen.
Belüftung
Das Exped Auriga präsentiert sich im Punkt Belüftung vorbildlich. Im First sind zwei gegenüberliegende vollflächige Fenster mit Moskitonetz angebracht, die für Lüftung mit Kamineffekt und freie Sicht sorgen. Nicht ganz neu ist das nette Gimmick, das Exped auch beim Auriga einsetzt, denn die Reparaturhülsendienen auch gleichzeitig als Aufsteller für die Lüfter und sichern diese vorm ungewollten zuklappen.
Platzangebot
Sehr schön sind am Auriga auch die beiden Eingänge, die mit der sich bildenen Apsis jedem der beiden Wanderer einen eigenen geräumigen Vorraum fürs Gepäck bietet. Das Gepäck ist für beide auch im Zelt liegend bequem heranzukommen.
Zwei Eingänge bieten sich aber auch an, wenn man z.B. auf der einen Seite nur die Rucksäcke ablegt und den zweiten Eingang, als Ausgang oder zum Kochen verwenden will. Ebenfalls positiv fällt die Länge des Innenzelt auf, denn sowohl die Länge, als auch die Breite dürfte groß genug sein, um im Zelt auch so manche stürmige Nacht oder verregneten Tag gut zu überstehen.
Sturmstabil
Wo man das Thema schon anspricht, kann man auch mal auf „Sturmfest“ hinweisen, denn das ist das Exped Zelt tatsächlich. Anders lassen sich die Preise u.a. beim Alpin Magazin nicht erklären. Das Exped Auriga ist nahezu selbststehend und bräuchte kaum Heringe. Bei Sturm und üblen Regen will man jedoch auf Nummer sicher gehen und so bietet das Exped Auriga für Wind und Sturm zahlreiche, kreuzriegelverstärkte Abspannschlaufen, die am Außenzelt angenäht sind.
Leichte Bedienbarkeit
Jeder kennt es sicherlich aus vergangenen Tagen, wo man einige Zeit verbracht hat, um RVs zu bedienen. Inzwischen haben viele Produkte lichtreflektierende Reissverschlussschlaufen. Sei es nun der Schlafsack oder eben das Zelt, welches nun Tags und nachts leicht bedienbar bleibt. Mit verschiedenfarbigen, lichtreflektierenden Schlaufen beim Reissverschluss bleibt es leicht und noch dazu einhändig bedienbar.
Selbststehend
Der riesen Vorteil an Kuppelzelte ist ja der, das die Zelte durch die Gestängekonstruktion nahezu selbststehend sind. Das ewige Abspannen wie bei einem Tunnelzelt entfällt genauso wie die lästige Heringeinsteckplatzsuche. Je nach Zeltgröße oder den benötigten Heringen konnte man schon mal die Lust am Trekking verlieren und behalf sich mit Improvisationstalent. Anders ist es bei einem Kuppelzelt wie dem Exped Auriga. Auch von Vorteil ist es, dass das nachträgliche Zeltverschieben ebenfalls kein Problem ist, denn es kommt auch schon mal vor, dass der spätabendlich gefundene Traumplatz zum nicht idealen Nachtlagerplatz mutierte.
Ebenfalls gut gelöst ist es von Exped, das man das Innenzelt gesondert aufstellen kann, denn dies lässt sich nicht bei jedem Zelt realisieren und der Blick auf den Sternenhimmel im Sommer bleibt einem verwehrt. Hierfür hat Exped zusätzliche Schlaufenschuhe eingenäht.
Nützlich kann es auch werden, wenn wie beim Auriga das Aussenzelt alleine aufrichtbar ist. Im Schutze des Außenzelt ist man vor Wind & Regen geschützt, könnte so z.B. das Fahrrrad reaprieren oder die letzte Ausrüstung im Rucksack verpacken.
Gestängekanäle
Die Stangenkanäle sind beim Auriga durchgängig mit extra Verstärkungen an den Kreuzungspunkten. Im oberen Teil hatte ich bereits auf den schnellen Aufbau hingewiesen, den Exped durch diese aussenliegenden und durchgehenden Stangenkanäle mit innovativem Spannfuss erreichen.
Fazit:
Für mich ist das Exped Auriga ehrlich gesagt zu schwer bzw. ich suche in dem Bereich derzeitig nichts mehr. Interessant ist es aber trotzdem denn Exped präsentiert mit Auriga ein gutes Zelt für Trekkingtouren, das mit einem anderen Material beim Außenzelt sicherlich noch einige Gramm leichter wäre und somit dann auch wieder in meinen Fokus des Interesse wandern würde.
Bin Trekking-Anfänger und war dieses Jahr erstmals mit meinem Exped Auriga Zelt unterwegs. Leider hat es auf der Tour ein paar kleine Löcher abgekriegt. Ich habe bis jetzt mindestens 2 im Außenzelt und 1 im Innenzelt gefunden. Repair Patches habe ich noch, nur weiß ich nicht, wie man sie anwendet. Die für das Außenzelt sind selbstklebend: muss ich die von 2 Seiten aufkleben oder nur außen? Muss ich die Stelle vorher mit irgendetwas behandeln, um die Haftung zu optimieren oder einfach nur aufkleben und fertig? Hält das dann auch bei Sturm und Starkregen? Beim Innenzelt ist das einfach ein Stück Moskitonetz, das ich wohl abschneiden und über die kaputte Stelle nähen muss? Hat jemand Erfahrung mit Zeltreparatur und wie belastbar sind dann solche reparierten Stellen?
Hallo Heike
ich würde mich vielleicht direkt an den Kundendienst von Exped wenden, wozu sie selber in dem Fall raten würden.
Selbstklebende Patches hatten wir bislang noch nicht verwendet. Wir haben zwar selber schon einige Zelte geflickt, jedoch sind diese Massnahmen auch schon etwas länger her und in dem Stil gewesen, dass wir zur Nähmaschine gegriffen haben, einen SilNylon Flicken auf die Außenseite mit Silnet geklebt und mit der Nähmaschine übernäht. Am Ende haben wir die Nähte ebenfalls mit Silnet abgeklebt. Unser Vaude Mark II Light bzw. das Eureka Tipi hat danach Starkregen und Sturm sehr gut ausgehalten und nicht den Anschein erweckt, dass wir nun ein geflicktes Zelt verwenden.
Zu Deinen übrigen Fragen. Ich würde mal vermuten, dass man auf den Verpackungen von SilNet sehr gut fündig werden könnte und man dort lesen wird, dass man die Stellen mit einem feuchten Tuch (gegebenfalls auch mit Spülmittel) die Stelle säubern sollte und wenn sie trocken ist, den Patch anbringen. Ob man von unten oder eben nur von oben einen Patch braucht ist wohl wahrscheinlich auch eine Frage, wo liegt die Stelle, wieviel Zug ist darauf usw.
Unterm Strich würde ich die Patches immer noch einmal nachnähen und die Ränder/Nähte mit SilNet abdichten. Hast Du für SilNet das falsche Zeltmaterial, so gibt es natürlich auch hierfür den passenden Klebstoff. Wenn es ordentlich gemacht wird, merkst du im Anschluss auf Tour keinen Unterschied.
Viele Grüße
Christian