Produkttest: Fizan Compact die ultraleichten Schönwetter-Trekkingstöcke

Produkttest: Fizan Compact die ultraleichten Schönwetter-Trekkingstöcke

11. September 2010 3 Von Redaktion | HikingGear.de

Es gibt eigentlich heutzutage nur noch wenige Artikel die einen richtigen Hype auslösen. Letztes Jahr empfand ich dies bei Trekkingstöcke, die besonders leicht waren und speziell in der Ultralight Szene für große Nachfrage sorgten.

Die Compact der italienischen Marke Fizan hatte ich letztes Jahr selber auch auf unseren Seiten vorgestellt und auf diversen Touren testen können. Was man leider auch sagen muss, es waren regelrecht Schönwetter-Touren, also Trails die nicht gerade mit einem schlechten Wetter oder anspruchsvollen Wegen beeindrucken konnten, wo man hätte die Spreu vom Weizen trennen können.

In Schweden war dies nun anders, denn wir hatten pünktlich zum 1.9. Wintereinbruch, d.h. Schnee, Eis, Matsch, Geröllfelder und sicherlich die Bedingungen, wo man erst recht Trekkingstöcke benötigt hätte.

Das Ergebnis mal vorweg zu nehmen, die Stöcke haben es nicht überlebt und sind unbrauchbar auf der ganzen Linie ohne Lichtblick.

Ist der Weg trocken und eher lehmig, so sind die Stöcke optimal. Wird der Weg matschig oder liegt gar Schnee auf dem Weg, so sind die „Teller“ nur noch Klumpen und versickern direkt im Matsch ohne dass die Teller nennenswerten Auftrieb bieten. In regelmässigen Abständen konnte man so nun auch die Stöcke vom Matsch und Eisklumpen befreien, die sich um die Teller angesammelt haben. Größere Standard-Teller wie bei Komperdell sind da besser gewesen.

Das Material der Trekkingstöcke bietet eine großen Vorteil, sie sind leicht. 158 g laut Hersteller sind natürlich klasse. Was der Hersteller jedoch nicht sagt und man sich aber denken sollte, die Stöcke sind unbrauchbar, wenn man sich auf ihnen abstützen muss.

Die Wege abseits des Kungsleden sind zum Teil reine Geröllfelder, die dem ähneln, was man in Deutschland als Uferböschung/-befestigung kennt. Große kantige Steine bzw. Felsbrocken die den Untergrund des Weges darstellten und bei Schnee- bzw. Eis sehr rutschig wurden. Mit Trekkingstöcken rechts und links balanciert man so nun über die Steine und stützt sich gegebenfalls bei Abstiegen oder bei einem Anstieg ab. Jeder kennt es sicherlich auch, dass man sich dann auch mal zur Seite abstützen muss und genau da liegt die nächste Schwäche bei den Trekkingstöcken. Stützt man sich seitlich auf die Trekkingstöcke, weil man z.B. rutscht, so biegen sich die Stöcke im besten Fall, brechen dann aber oder brechen direkt. Stürze sind daher vorprogrammiert, in meinem Fall sogar ein Heli-Flug.

Es spielt bei den Brüchen auch keine Rolle in welcher Höhe man die Stöcke ausgefahren hat. In meinem Fall waren die Stöcke nicht ansatzweise unter dem „Stop“ Strich, der sich jedoch auch mit der Zeit auflöst. Die Bruchstelle ist jeweils bei beiden Stöcken ca. 8 cm oberhalb des Beginns vom letzten Element. Auf den Fotos seiht man z.B. dass es genau der Punkt ist, wo das untere Element im Stockinnern aufhört.

Unterm Strich würde ich die Stöcke keinem mehr weiterempfehlen, da diese einfach nur unbrauchbar sind, denn gleiche Belastungen haben Stöcke von Komperdell oder Leki tadellos gemeistert. Gerade die Komperdell Stöcke aus Carbon die Steffi zum selben Zeitpunkt nutzte wiegen nur ein Bruchteil mehr.

Als Rückblick würde ich die Fizan Compact als reine Sommerstöcke ansehen, die man auf trockenen Untergund und als ultraleichte Zeltstange verwenden könnte. Desto anspruchsvoller die Strecke und schlechter das Wetter, desto mehr würde ich von den Fizan Stöcken Abstand nehmen.