Produkttest: MSR Hyperflow Mikrofilter – Der kleine, schnelle und leichte Wasserfilter

Produkttest: MSR Hyperflow Mikrofilter – Der kleine, schnelle und leichte Wasserfilter

4. November 2010 7 Von Redaktion | HikingGear.de

In den vergangenen Wochen sind mal wieder einige Produkte getestet worden und bei einem Produkt war bei mir persönlich das Interesse besonders groß. Wenn man sich mit der Tourvorbereitung beschäftigt, so gehört dazu auch der Punkt der Wasserbeschaffung bzw. des -vorrats.

Wir haben auf Touren immer einen Wasserfilter dabei, der Vorteil ist hier, dass man in der Regel immer einen Platz findet, wo man Wasser filtern kann. Im Gebrauch hatten wir schon Gravitationsfilter und Pumpfilter, wobei wir inzwischen eher zum Pumpfilter tendieren.

Gravitationsfilter haben den Vorteil, dass man den Wasserbedarf irgendwo am Fluß etc.pp auffüllen kann, im Camp filtert und die sonst benötigte Zeit des Filterns mit der Suche des Feuerholz oder dem Aufbau von Zelt & Co nutzen kann. Der große Nachteil ist jedoch, dass das eigentliche Filtern sehr langsam geht und man nicht nach Bedarf filtern kann. Würde dementsprechend Gravitationsfilter auch eher bei Kanu- oder Jeeptouren, usw. nutzen, als bei der klassischen Trekkingtour. Als Ausnahme würde ich meine Tour in Schweden nennen, wo ich damals immer einen Brunnen oder See am Haus hatte und man dort das Wasser abends abschöpfen und filtern konnte.

Widmen wir uns nun dem Produkt, dem MSR Hyperflow Wasserfilter. Das Besondere an dem Wasserfilter ist direkt eine Sammlung von mehreren Attributen: Klein, leicht und schnell. Als Daten stehen hier Mini-Luftpumpengröße, 221 g und 2 Liter in der Minute.

Daten sind jedoch nur Werte, wo man Sachen miteinander vergleichen kann, jedoch wohl eher zu plastisch sind, als das man sie „fühlen“ kann. Zwei Liter in der Minute hört sich so z.B. klasse an, aber was sind das in Hübe oder wie schwer geht das?

Nach mehreren „Trockenübungen“ mit unserer Regentonne wurde nun in den vergangenen Wochen auch der Feldeinsatz getestet. Interessant sind hierbei neben der Bedienbarkeit  auch die Wartung des Wasserfilter in der Natur.

Der „Aufbau“ ist sehr simpel konstruiert mit einigen Bedienungshilfen. Als so eine Hilfe würde ich einen Klett-„verschluss“ am Vorfilter bezeichnen. Dieser eignet sich ideal um den Vorfilter an einem Stock oder dergleichen zu befestigen und so den Wasserfilter unter Wasser zu bekommen. Bin kein Experte im Bereich Wasser und Wasserqualität, aber laienhaft ausgedrückt sollte man den Vorfilter nicht auf den Grund des Wassers legen und wegen schwimmenden Dreck auf der Wasseroberfläche auch nicht den Vorfilter nur auf das Wasser legen, sondern versuchen in die Schicht dazwischen den Vorfilter des Hyperflow zu positionieren.

Bleiben wir erst einmal beim Vorfilter. Prinzipiell ist es immer Trick 17 gewesen, „Schwimmer“ & Vorfilter in Teebeutel zu stecken, denn so erspart man sich so manche intensive Nachreinigung. Beim MSR Hyperflow Vorfilter habe ich dies noch nicht benötigt, könnte aber schwierig werden, da einige Teebeutel kleiner sind, als der Vorfilter. In dem Fall würde ich zum Kaffeefilter tendieren und so bei leicht trüben Wasser den Vorfilter noch etwas vor Dreck schützen.

Der Verbindungsschlauch vom Vorfilter zum Wasserfilter hat eine komfortable Länge und wird nur locker in den MSR Hyperflow gesteckt.

Das Pumpen mit dem Filter geht sehr, sehr leicht. Von der Größe ist der MSR Wasserfilter vergleichbar mit so einer kleinen Mini-Luftpumpe. Jeder kennt die Werbegeschenke Fußball und Pumpe, wo man kaum Widerstand beim Pumpen hat und das Pumpen äußerst unbequem ist. Mit dem Hyperflow hat man zwar in etwa die gleiche Länge von Herausziehen und Hereindrücken wie bei den Mini-Luftpumpen, jedoch spürt man einen kleinen aber angenehmen Widerstand beim Pumpen, so dass man beim Pumpen selber die kleine Strecke zum Pumpen nicht bemerkt. Insgesamt sind wenige Hübe nötig. Wir hatten es mal mitgezählt und ich hoffe, dass ich es hier auch noch richtig aufzähle, aber für 0,25 Liter werden 4 Hübe benötigt, für 0,5 Liter 8 Hübe und für einen Liter die bereits erwarteten 16 Hübe. Jeder hat ein unterschiedliches Zeitgefühl, aber der Wert von MSR ist durchaus realitätsnah.

Als Anschluss auf der anderen Seite lässt sich eigentlich alles verwenden. Auf der sicheren Seite steht man, wenn man ein Trinksystem wie das Smart Tube verwendet. Ausgelegt ist der Hyperflow für das Weithalsgewinde, welches man z.B. bei den Nalgene Flaschen oder dem Ortlieb Wasserbeuteln kennt. in den Adapter kann man aber auch den Schlauch des Trinksystem stecken und so diverse andere Flaschen füllen. Im Test hatten wir z.B. auch die klassische PET-Flasche. Als Erleichterung der Arbeit ist so eine Ergänzung jedoch auch interessant, denn eine mehrlitrige Wasserflasche hängt ansonsten an einem Ende des Wasserfilter, mit dem Trinksystem liegt sie dann auf dem Boden.

Die Reinigung vor Ort geht ganz einfach. In diesem Fall zieht man den Schlauch ab und dreht den Wasserfilter auseinander. Von den Baugruppen werden dann zwei Teile herausgenommen, andersrum wieder hineingesteckt und den Wasserfilter wieder zusammen gesetzt. Nun werden 0,5 Liter Wasser für das Reinigen entgegen gesetzt gepumpt, also aus der sauberen Wasserflasche, durch den Filter zum Ausgang, wo normalerweise der Schlauch montiert gewesen ist. Ist der Wasserfilter nun mit den 0,5 Liter gereinigt worden, so muss man nun den Filter auseinanderziehen, 4 Sekunden halten und wenn er sprunghaft sich zurückzieht, so ist der Filter in Ordnung.

MSR hat auch hier wieder ein sehr anschauliches Video veröffentlicht, welches diesen Reinigungs- und Kontrollvorgang zeigt.

Desweiteren ist das Handbuch klein und übersichtlich, so dass man sich schnell selber mit dem Wasserfilter vertraut machen kann.

Pro & Contra

Pro

  • Der Wasserfilter ist mein absoluter Liebling geworden und ich denke auch der von meinem Tourpartner. Man muss sich nur mal vor Augen halten, das geringe Gewicht und die schnelle Pumpleistung. Gerade mein Tourpartner war von der Schnelligkeit und der Leichtigkeit des Pumpens begeistert, denn sein Filter kommt nicht annähernd auf diese Geschwindigkeit.

  • Die leichte und überschaubare Bedienbarkeit ist auch ein Grund für meine Empfehlung, denn man kommt überall schnell dran und hat ihn ruckzuck für den Gebrauch montiert.

  • Bei der Größe passt er auch in jeden noch so kleinen Rucksack.

Contra

  • Wenn man etwas Negatives bezeichnen müsste, dann wäre hier die kurze Lebenserwartung der Filterpatrone. Beim Überfliegen der Preise liegt der Wert für den Ersatz zwar unter dem von einer Ersatzpatrone zum MSR Miniworks, jedoch hat diese eine doppelt so lange Filterleistung.

Fazit:

Für mich gehört der MSR Hyperflow Wasserfilter zum festen Bestandteil einer Ultralight-Ausrüstung. Als bisheriger Nutzer der „McNett Aquamira Frontier Pro + Platypus BigZip Hoser“ Kombination investiere ich gerne ein paar Gramm in mehr Komfort. Gerade wenn man Touren in Deutschland macht, möchte man nicht umbedingt viel Zeit beim Filtern in der Öffentlichkeit verbringen, insofern ist so ein Wasserfilter, wo man schnell betriebsbereit ist und filtert optimal.