Produkttest: Berghaus Octans 40 der leichtgewichtige Rucksack für schnelle Touren

Produkttest: Berghaus Octans 40 der leichtgewichtige Rucksack für schnelle Touren

9. November 2010 6 Von Redaktion | HikingGear.de

Wie überall im Leben gibt es Momente, wo es einfach nur „klick“ macht. Mein Interesse geweckt und diesen „Klick“-Effekt ausgelöst hat auf der OutDoor ein leichtgewichtiger Rucksack im Ultralight Bereich aus dem Hause Berghaus.

Auf HikingGear hatten wir den Berghaus Octans bereits ausführlich vorgestellt und Euch somit mal einen ersten Eindruck präsentiert. Nun gab es in der Zwischenzeit auch die Gelegenheit den Octans mal auf Tour zu testen.

Erste Eindruck

Wie schon im Vorbericht kann der Rucksack durch seine perfekte Aufteilung gefallen. Im Gegensatz zum Golite ION, der sonst sehr spartanisch mit Taschen ausgestattet ist, hat der Berghaus Octans zahlreiche Taschen. Das typische Equipment passt hinein und lässt sich in die verschiedenen Taschen verpacken. Im Hauptfach war das Terra Nova Laser Competition, das Kochset bestehend aus Four Dog Bushcooker LT 1 im Esbit Titantopf, der Cumulus X-Lite 200, eine Therm-a-Rest NeoAir, der MSR Hyperflow, die Verpflegung, das Wasser im Trinksystem und eine Plane, die wir manchmal als Fußboden nutzen. Die Seitentaschen und die große Fronttasche bieten sich ideal an, um darin die Hardshell bzw. Regenhose zu verstauen. An der Seite kann man die Flasche Spiritus verstauen und natürlich auch Snacks für zwischendurch. Die Taschen am Hüftgurt boten Platz für Stirnlampe und Kleinkram, aber auch für die kleine Kompaktkamera um sie stets griffbereit zu haben.

Auf Tour

Auf Touren habe ich nie ein bestimmtes Rucksackgewicht, sondern es varriert gern mal zwischen den Extremen. Beim Berghaus Octans hat sich das Rucksackgewicht jedoch dem Rucksack entsprechend im Ultralight Bereich befunden. Als Rückenpolster habe ich die 66 g schwere perforierte Gummimatte im Rucksack gelassen. Die Matte ist vollkommen ausreichend und gibt dem Rucksack sowohl die ideale Stabilität, aber auch dem Rücken Schutz vor möglicherweise spitzen oder unebenen Gegenständen im Innern.

Tragen ließ sich der Rucksack optimal, wobei ich persönlich der Meinung bin, dass man bei einem Basisgewicht von ~5 kg auf hohen Niveau quängelt, wenn man sagt: „Ohje, ich spüre den Rucksack“. Die ganze Zeit hatte man nicht das Gefühl der Rucksack würde auf den Schultern drücken oder sich unangenehm tragen lassen. Im Vorfeld machten aber auch schon die Schultergurte einen guten Eindruck, der sich nun auf der Tour bestätigt hat.

Ein Rucksack, der für sportliche Aktivitäten entwickelt worden ist, kann man natürlich nicht auf einer gemütlichen Tour testen. Für solche Tests nehme man sich eine alte Karte der Landesvermessungsämter, nimmt eingezeichnete Trampelpfade abseits der markierten Wege und genieße das „Über-Stock-und-Stein“ inmitten der Wildnis Deutschlands, denn man kann sich sicher sein, dass die Natur sich solche Wege gern zurückholt. Wir befanden uns daher schön auf überwucherten Wegen, umgefallen Bäumen auf den Pfaden und mussten so manche Kletterpartien meistern und einige Hänge hinabsteigen bzw. erklimmen. Der Berghaus Octans saß hierbei wie angegossen und folgte den Bewegungen des Körpers. Als Fremdkörper habe ich den Rucksack dabei nicht wahrgenommen und denke, dass man damit auch gut laufen kann, ohne dass der Rucksack bei der Bewegung dem Läufer hindert.

Nässe oder Regen

Auf Tour hatten wir nur kurz Regen, wobei dieser eher einen kleinen Nieselregen darstellte. Nach der Tour reinige ich meine Ausrüstung und hatte den Rucksack mal auf „links“ ins Waschbecken gelegt und zum trocknen in die Dusche gehangen. Am anderen Morgen stand das Wasser noch darin. Ich würde mal behaupten, dass der Rucksack auch andersrum noch einen kleinen Regenschauer übersteht, wobei ich prinzipiell immer zu einem Packbeutel oder einer Regenhülle raten würde. Sollte das Wasser mal im Rucksack stehen und er eben nicht auf „links“ in der Dusche hängen ;-), gibt es auf der Unterseite ein kleines Loch, aus der das Wasser im Innern abfließen könnte.

Fazit

Alles in allem wurde ich nicht enttäuscht. Die Erwartungen, die ich damals auf der OutDoor hatte, sind erfüllt worden, aber was wäre es für ein Produkt, wenn es nicht auch Pro & Contra geben würde?!? Vorab muss man aber auch sagen, dass es sich hierbei um ein Sample handelt und somit sich bis zur Markteinführung noch viel ändern kann, jedoch nicht muss.

Pro

Auf der ProSeite liegt ganz klar die Tatsache, dass man hier einen leichtgewichtigen Rucksack hat, der mit einer Vielzahl von Verstaumöglichkeiten glänzt. Man kann natürlich dies als Contra Punkt argumentieren, denn jeder SchnickSchnack wiegt, doch gehöre ich zu denjenigen, die Taschen am Rucksack brauchen und vermissen, wenn keine dran sind.

Ebenfalls positiv ist der Sitz des Rucksack, denn mit Brustgurt, Lastenkontrollriemen und geteilten Hüftgurt kann man den Rucksack optimal am Körper stramm ziehen, so dass er von der Kletterpartie bis hin zum TrailRunning alles mit macht.

Contra

Wie bei jedem Produkt lassen sich Punkte finden, bei denen sich noch mal Gewicht einsparen lässt. Berghaus hat so z.B. eine auf Tour sicherlich interessante Brusttasche, die man sich zwischen die Schultergurte hängen kann. Für normale Touren ist diese aber bei der Fülle der anderen Taschen uninteressant und bleibt Zuhause.

Die Öffnung des Trinksystems ist im getragenen Zustand rechts, die im Brustgurt oft vorhandenen Gummibänder jedoch links von der Brustgurtschnalle. Weiß nicht wie Ihr es nutzt bzw. das Trinksystem verstaut, jedoch habe ich bislang immer diese Gummischlaufen dafür verwendet, das Mundstück des Trinksystems darin zu fixieren, so dass man es immer griffbereit hat. Wäre der H2O Ausgang auf der linken Seite, so wäre das für die Zwecke passender.

Unterm Strich ist es aber ein sehr guter Rucksack, der für mich persönlich eine gute Wahl darstellt, wenn die Touren mal länger als ein Wochenende dauern und man leichtgewichtig unterwegs sein will. Ich denke mal, dass der Rucksack uns nächstes Jahr beim GR 20 auf Korsika begleiten wird.