Produkttest: Cumulus Mysterious Traveller 700 (PQ)

Produkttest: Cumulus Mysterious Traveller 700 (PQ)

7. Dezember 2010 3 Von Redaktion | HikingGear.de

Nordschweden ab August, grundsätzlich immer ein Zeitpunkt, wo man bei der Tourvorbereitung und der Wahl des Schlafsacks Reserven einplanen sollte. Als Faustformel für Tourengeher in der Zeit ist meist der „Wert“ Komfortwert -10 °C. Die Frage die man sich dann im Anschluss immer stellt ist dann jedoch, welchen Schlafsack nimmt man dann? Nicht selten landet man beim Klassiker dem Western Mountaineering Antelope MF. Ohne Zweifel der beste Daunenschlafsack für kalte Tage mit einem Komfortwert von -15 °C laut Hersteller. Es gibt nur ein kleines Manko, denn der Preis für diesen Schlafsack ist dementsprechend auch sehr hoch.

In Outdoorforen wie den Outdoorseiten.net haben sich jedoch auch schon viele günstigere Alternativen präsentiert, wo wir von HikingGear nun ein Modell von der polnischen Marke Cumulus präsentieren.

Nicht ganz so warm wie der Antelope, aber mit -11°c laut Hersteller nicht viel „schlechter“ präsentiert die Marke im Sortiment den Cumulus Mysterious Traveller 700, der uns in Lappland im September zeigen konnte, was er kann oder eben auch nicht.

Rein von der Konstruktion ist der Mysterious Taveller 700 identisch mit seinem Bruder, dem Cumulus Mysterious Traveller 500. Wie die Zahlen schon vermuten lassen, liegen zwischen beiden Daunenschlafsäcken  200 g Daunen. Mit den nun 700 g Daunen ist der Mysterious Traveller 700 auch schon als anfänglicher Winterschlafsack geeignet, für richtige Expeditionen oder kältere Nächte wird man wohl eher zum Cumulus Alaska mit 900 bzw. 1300 g Daunen tendieren.

Die Mysterious Traveller  Schlafsäcke sind wohl sicherlich auch die vielseitigsten Schlafsäcke der Cumulus Kollektion, denn außer im heißen Hochsommer werden die Schlafsäcke sicherlich nicht zu warm sein. Gleiches behauptet auch Western Mountaineering vom Antelope, der ebenfalls als 3-Jahreszeiten Schlafsack angepriesen wird. Vorteilhaft und klares Plus für den Mysteroius Traveller 700 ist aber auch das Gewicht von gerade mal 1.1 kg, wo er z.B. im Vergleich zum Marmot Pinnacle 100g g weniger wiegt, wärmer ist und noch dazu weniger kostet.

Gewicht:

Das komplette Gewicht beim Traveller 700 liegt bei 1080 g und einer darin enthaltenen Daunenmenge von 700g. Die Daunen sind hierbei Gänsedaunen im Verhältnis 90/10 bei mindestens 680 cu.in. Im Vergleich zum Antelope natürlich schlechter, die laut Homepage Daune mit 850 cuin verwenden, aber dies spiegelt dann wohl auch den Preisunterschied wieder.

Abmessungen

Entgegen anderer Marken bietet Cumulus die Schlafsäcke nicht in verschiedenen Größen an. Es ist aber möglich per Sonderbestellung die Standardsäcke in der Wunschlänge und -breite zu ordern. Für den Mysterious Traveller 700 sollte man eine maximale Körperlänge von 190cm nicht überschreiten. Die jeweilige Breite gibt Cumulus wie folgt an:  Oberteil/Unterteil: 80/50c.

Material und Konstruktion

Bei einem Schlafsack in dem Temperaturwert erwartet man schon nicht mehr einen Steppgenähten, insofern überrascht es auch nicht, dass die Kammern des Schlafsack  Trapezkammern sind. Die Füllung auf der Ober- und Unterseite ist jeweils unabhängig voneinander und könnte prinzipiell auch wieder in der Bestellung verändert werden. Der lange RV an der Seite ist prinzipiell immer eine Schwachstelle und Kältebrücke, doch auch Cumulus verwendet wie auch viele andere Hersteller einen Daunentunnel zur Isolierung des RV. Desweiteren hat der Schlafsack einen für einen Winterschlafsack üblichenWärmekragen mit Kordel und Stopper, genauso wie eine Kapuze mit Kordel und Stopper.

Eine Innentasche ist ein nettes Gimmick, kann aber ganz gut verwendet werden um Sachen stets griffbereit zu verstauen bzw. Sachen, die empfindlich für Kälte sind, im Schlafsack abzulegen.

Das Innen- und Außenmaterial besteht aus Pertex Quantum, dem daunendichten Klassiker bei den Marken, die mit Daune arbeiten.

Beutel

Die Lagerung bei Daunenschlafsäcken ist etwas komplizierter als z.B. beim Kunstfaserschlafsack. Daunensäcke müssen locker und im Idealfall gut belüftet lagern. Komprimiert im Müllsack, am besten noch in einer feuchten Umgebung gelagert, wird man mit seinem Schlafsack nicht lange Freude habe. Cumulus bietet neben einem kleinen Packbeutel auch noch einen zusätzlichen Aufbewahrungsbeutel im Lieferumfang.

Temperatur

Die minimale Komforttemperatur liegt laut Cumulus bei -11°C. In Lappland lagen wir in den Nächten laut der Temperaturanzeige in der Outdoor-Uhr im Schnitt bei ca. – 4 °C. Getestet hat es in den Nächten eine verfrorrene Dame, die jedoch im Testzeitraum noch kein Kälteempfinden verspürt hat. Einziger abweichender und Temperaturwert begünstigender Punkt ist eine Mütze gewesen. Man kann aber auch so schon sagen, dass der minimale Komfortwert wohl realistisch ist. Getestet wurde aber auch das andere Extrem, denn wenn Schlafsäcke so einen niedrigen Komfortwert haben, kann es auch in Hütten schon mal zu warm sein. Bei einer Nacht in einer Fjällhütte war es selbst in der Kombi mit Merinokleidung in dem Schlafsack jedoch auch nicht unangenehm.

Fazit

Kauft man den Cumulus Mysterious Traveller direkt bei Cumulus ohne Sonderwünsche sind je nach Währungskurs z.B. nach heutigem Stand 199,11 € fällig. Vergleicht man diesen Betrag nun mit dem eines Marmot Pinnacle oder dem Western Mountaineering Antelope, so liegt man weit darunter.

Die Daunenqualität in Gestalt der Cuin Zahl liegt unter beiden Alternativsäcken und auch die Herkunft der Daune ist eventuell auch nicht direkt ersichtlich, wer auf beides nicht umbedingt so den großen Wert legt oder nicht das hohe Budget hat, der sollte sich die Säcke von Cumulus anschauen.

Mit den von uns getesteten Cumulus X-Lite 200 bzw. dem Mysterious Traveller 700 kann man prinzipiell nichts falsch machen.