Produkttest: Falk IBEX 30 – Der neue Outdoorlotse für das Wandern

Produkttest: Falk IBEX 30 – Der neue Outdoorlotse für das Wandern

3. Januar 2011 3 Von Redaktion | HikingGear.de

Eine Navigation beim Wandern ist prinzipiell keine Neuigkeit, denn GPS-Geräte für das Wandern und Geocachen gibt es mindestens schon gefühlte 10 Jahre. Die Firma Falk, bekanntlich ein Spezialist in der Straßennavigation wagt sich auf neues Terrain, nämlich dem Waldboden!

Mit dem Falk IBEX 30 gibt es nun auch ein Falk Navigationsgerät für den Outdooreinsatz mit der Ausrichtung auf Wandern und Radfahren. Das Campingmagazin ZeltKocher hatte sich bereits mit dem Einsatz als Lotse auf Radtouren beschäftigt, nun widmen wir uns dem Gebrauch auf zwei Beinen beim Wandern, Trekking und Schneeschuhlaufen.

Besonderheiten

Wie viele andere Leser auch, so haben auch wir seit Jahren GPS-Geräte im Einsatz. In unserem Fall ist es das Garmin HCx Legend und befinden uns sicherlich in großer Gesellschaft. Nun ist das HCx Legend schon etwas älter, bietet nicht mehr die ganzen Features, die derzeitig eigentlich zur Basisausstattung gehören bzw. man ist mit dem Gerät nicht mehr so zeitgemäß.

Ein Grund mehr sich mit anderen Geräten auseinander zu setzen und so kann man mal beim Falk IBEX 30 aufzeigen, ob sich der Umstieg lohnt, was an dem Gerät gefällt und was man beim Outdoornavigationsgerät verbessern könnte.

Lohnt sich der Umstieg

Wer noch alte Geräte verwendet, der hat meist noch einen Joystick oder viele Tasten an der Seite, womit man sich durch die Menüs bzw. auf der Karte orientieren muss. Mit dem Falk IBEX 30 erhält Touchscreen Einzug, womit man bequem durch die Menüs geht bzw. punktgenau auf der Karte markieren kann, ohne unnötig Zeit mit dem Joystick zu verbringen.

Ein weiterer Pluspunkt ist das nun größer gewordene Display. Auch im Vergleich zu einigen Garmin Geräten ist das Display vom neuen Falk IBEX 30 größer. Gerade wenn man die Übersicht behalten will oder sich mit der Auswertung von Touren/Routen beschäftigen will, bietet das größere Display (89mm Diagonale (3,5″)) eine bessere Übersicht. Beim Radfahren ist das größere Display aber ohne Zweifel ein absolutes Kaufargument.

Desweiteren gibt es auch Detailveränderungen, wo sich der Umstieg lohnt. Im heutigen Umweltbewusstsein setzt man sich mehr mit Verkehrsmitteln auseinader, als noch vor einigen Jahren. Kampagnen wie „Der neue Nahverkehr“ gepaart mit Wandervorschlägen lassen Ausflüge schneller planen und auch besser durchführen. Der Falk IBEX 30 bietet im Menü die Auswahl „Bus & Bahn“ wo man sich direkt zu Bahnhöfen und Co lotsen kann und auch von einigen Städten Streckenpläne anschauen kann. Leider „nur“ für mehr als 60 Städte in D, A, CH, was insgesamt nicht so viel ist.

Wenn man sich mit dem Gerät beschäftigt, so sollte man auch die Karten nicht aus den Augen verlieren. Man selber arbeitet in der Verwendung mit Papierkarten bislang nicht mit den bekannten Kompass-Karten, in elektronischer Form machen diese auf dem IBEX 30 jedoch einen guten Eindruck. Auffallend ist hierbei die Fülle an Informationen, die man bei anderen Kartenwerken vermisst. Oft kam in Outdoorforen die Frage nach Schutzhütten POIs auf, die man auf seinem GPS-Gerät importieren könnte. Das Kartenwerk zeigt bereits standardmässig die Schutzhütten im jeweiligen Land an und sind in dem Bereich ebenfalls ein großer Pluspunkt.

Schneeschuhtour auch abseits der Wege

Schneeschuhtour auch abseits der Wege

Als Wanderer wird man es beim Routing eventuell nicht so benötigen, aber interessant ist beim Radfahren die Sprachausgabe ähnlich der Straßennavigation. Insgesamt war das Routing ordentlich. Das Routing selber bietet jedoch auch noch ein interessantes Detail, denn wie bei der Straßennavigation kann man sich Alternativrouten zwischen Start- und Zielpunkt anzeigen lassen, diese sind jedoch nicht nur kurz, schnell, usw., sondern können unter Berücksichtigung der Höhenprofile ausgewählt werden. Wer es z.B. sportlich mag, der wählt „sportlich“ und hat gegebenfalls Höhenunterschiede zu meistern. Desweiteren kann man auswählen, ob man Straßen meiden mag, eher hinabgeht, als Aufstiege meistert, uvm.

Im Test gefallen

Die Fülle an POIs, die standardmässig bereits enthalten sind können gefallen, denn bislang hatte man z.B. bei Schutzhütten immer den Zwang der Mitnahme von Papierkarten.

Die Tour- & Routenplanung ist optimal. Eventuell mag man vielleicht weniger Auswahl haben, jedoch sind die jeweiligen Auswahlmöglichkeiten, wie Wanderwege verwenden, Straße meiden, „sportlich“, usw. gute Möglichkeiten vielleicht unbekannte Wege auch in der näheren Umgebung zu entdecken bzw. auch mal spontan ohne großes Papierkartenstudium auf Tour zu gehen.

Wie bei jedem elektronischen Gerät auch, so ist beim Falk IBEX 30 ein Blick in die Menüstruktur interessant. Von Outdoor-Testberichte gibt es mal in Videoform einen Einblick über die jeweiligen Einstellmöglichkeiten bzw. des Handling. Auffällig ist hier die bei der Straßennavigation gewohnte aufgeräumte Menüoberfläche. Alles wichtige ist schnell erreichbar und in den Seiten durchgeblättert.

Das Anzeigen der Karten ist ebenfalls sehr aufgeräumt. Die wichtigsten Einstellungen lassen sich bequem auf dem Touchscreendisplay anwählen bzw. Details anzeigen bzw. verbergen.

Der Lieferumfang ist äußerst positiv. Beim Wandern bzw. für den Einsatz als Gerät beim Geocachen wird man die Radhaltung natürlich nicht benötigen, jedoch ist diese, nur um mal ein Beispiel zu nennen, bereits im Lieferumfang enthalten.

Was kann man an dem Gerät verbessern oder was gefiel nicht

Klarer Vorteil beim alten Garmin HCx Legend, die Energie kam in Form von 2 AA-Batterien. Meist hatte man sie auf Touren ohnehin schon für die Fotoausrüstung oder eventuell für die Stirnlampe dabei. Das Falk IBEX 30 verwendet hingegen einen Lithium Ionen Akku. Auf Trekkingtouren sollte man sich jedoch von diesem Lithium Ionen Akku ein paar zusätzlich einstecken, denn nicht immer hat man die Möglichkeit die Akkus zu laden.  Ein Stromstecker und USB-Kabel bieten  je nach Tour aber eventuell auch noch die Möglichkeit die Akkus wieder zu laden. Rein subjektiv empfunden ist die Akkuleistung nicht optimal. Den Zeitpunkt wo der Akku geringe Werte anzeigt, würden wir als zu früh bezeichnen.

Entschuldigend muss man jedoch auch darauf hinweisen, dass das Gerät bei einer Schneeschuhtour verwendet wurde, wo die niedrige Temperatur dem Akku auch noch einiges mehr abverlangt, als bei einer Tour im Hochsommer. Bei vielen neuen Geräten ist es aber auch so, dass man erst einmal seine optimalen Einstellungen finden muss. Einsparpotential und somit eine längere Akkuleistung wird man schon durch das Herabsetzen der Helligkeit, sicherlich auch des Tons erreichen oder aber auch wenn man beim Transport den Akku entnimmt.

Fazit der Redaktion

Wäre nicht der „falsche Akku“, so wäre das Falk IBEX 30 der Traum eines jeden Wanderers. Das Gerät ist schön groß und die Bedienung erfolgt spielend einfach. Im Grunde genommen braucht man keine Bedienungsanleitung bzw. Quick Guide, da sich viele Einstellungen selbst erklärend präsentieren und man intuitiv stets den richtigen „Knopf“ drückt.

Die Akkufrage bzw. als Schwachstelle muss man jedoch nicht so sehr in den Vordergrund rücken. Derzeitig ist das Falk IBEX 30 ein Outdoor-GPS für den Bereich D, A, CH. Neben der in unserem Fall vorinstallierten Deutschlandkarte gibt es noch weitere routingfähige Karten für Österreich, Schweiz, Südtirol und Mallorca. Das wären alles Gegenden, wo man prinzipiell am Abend das Gerät wieder aufladen kann. Ein Einsatz auf langen Trekkingtouren im Ausland, z.B. in Lappland ist mangels Karte wohl (noch?) nicht möglich und somit ist die Akkuleistung im Bezug auf Mehrtagestouren auch nur nebensächlich.

Zum Falk Gerät gehört auch eine Software für den PC. Wer jedoch vorher Garmin Geräte verwendet hatte, wird die Falk-Software eher spartanisch ansehen, denn sie dient lediglich der Schnittstelle für Import und Exportfunktion und bietet kein Hilfsmittel zur Tourplanung. Wer jedoch ohnehin gpsies & Co nutzt und Google Earth auf seinem PC installiert hat, wird das Garmin Softwarebundle nicht vermissen.

Wer ein GPS-Gerät für Wandertouren in Deutschland sucht, eins für das Geocaching und für Radtouren, der sollte sich das Falk IBEX 30 aufschreiben, denn es machte einen sehr guten Eindruck, lässt sich leicht bedienen und konnte als Outdoorlotse vollkommen überzeugen.

Inzwischen gibt es auch ein gutes Zubehör zu moderaten Preisen um das Gerät zu erweitern.