Osprey Kode 38 – Der Rucksack für die nächste Schneeschuhtour

8. Oktober 2011 0 Von Redaktion | HikingGear.de

Der erste Schnee ist bereits gefallen und langsam blickt man auf die ersten Touren, die man im kommenden Winter macht. Anders als im Sommer gelten im Winter speziellere Ansprüche bei der Ausrüstung. Im Sommer sollten die Rucksäcke clean sein, keine unnötigen Details oder Verschnörkelungen. „Reduziert auf das Wesentliche“, wie es beim Ultralight Trekking allzu gerne gesagt wird. Im Winter hat man jedoch entweder Ski oder Schneeschuhe dabei, die desöfteren auch schon mal zum Transport am Rucksack befestigt werden wollen. Zu weich darf das Material bei solchen Rucksäcken auch nicht sein, da man dieses ansonsten zu leicht beschädigt.

Ein sehr interessantes Modell der Marke Osprey haben wir zusammen mit dem Karve in den vergangenen Tagen auf RouteAlpin vorgestellt, welches wir nun auf unseren Wintertouren testen werden. Eigentlich könnte man meinen „interessant“ sei leichter geschrieben, als es tatsächlich ist, bei Opsrey kann man dies pauschal immer sagen, denn kaum eine andere Firma bietet an den eigenen Produkten so viele Innovationen in Form von Details wie es bei Osprey jedesmal den Anschein hat. Beim vorliegenden Osprey Kode 38 entdeckt man so z.B. bei jedem Blick ein neues Detail.

Verstaumöglichkeiten für Schneeschuhe, Ski & Snowboard

Als klassischer Winterrucksack besitzt der Kode 38 natürlich auch die notwendigen Schlaufen und Befestigungsmöglichkeiten für den Transport von Ski, Snowboard oder Schneeschuhe. Dank der gut durchdachten Befestigungsmöglichkeiten lassen sich so z.B. Ski wahlweise vertikal auf der Rucksackfront oder an der Seite des Skitourenrucksack transportieren.  Damit z.B. die scharfen Kanten vom Snowboard oder die Zacken der Schneeschuhe das sonst sensible Material der Rucksäcke nicht beschädigen, ist die Rucksackfront extra mit PU verstärkt worden. Desweiteren sind die stark beanspruchten Stellen des Osprey Kode mit Hypalon verstärkt.

Winterliche Details für einen Tourenrucksack

Neben den speziellen Halterungen außen für Schneeschuhe & Bretter, gibt es auch verschiedene weitere Details für den Wintersport. Als Skitourenrucksack konstruiert steht hier natürlich auch die Lawinensicherheit im Vordergrund.  Ein gut erreichbares Fach bietet reichlich Platz für die Lawinensicherheitsausrüstung (Schaufel und Sonde), desweiteren ist der Rucksackdeckel verstellbar, um darin auch einen Helm zu transportieren.

Das Fach für ein Trinksystem ist an sich nicht außergewöhnlich, was jedoch nun speziell für den Winter ratsam ist, wurde nun auch beim Osprey Kode berücksichtigt: Isolation für den Trinkschlauch. Trinksysteme haben den Nachteil. dass sie bei winterlichen Touren blank herum baumeln. Von einigen Herstellern gibt es daher extra Neoprenschläuche/-kanäle für den Trinkschlauch. Beim Kode führt ein isolierter Kanal vom Fach angefangen den Trinkschlauch am Schultergurt hinunter. Will man an das Mundstück und einen Schluck nehmen, so muss man lediglich den RV am Schulterträger öffnen und hat freien Zugriff zum Trinksystem.

Tragesystem

An den eigenen Rücken schmiegt sich ein druckgeformter EVA-Rücken mit LightWire Rahmen an. Der Rahmen sorgt zusätzlich dafür, dass der Rucksack stabil aufliegt und auf winterlichen Touren oder Abfahrten nicht stört. Anatomisch geformte Schulterträger liegen bequem an. Für eine gute Lastenverteilung sorgt das klassische Paar aus Hüftgurt und Lastenkontrollriemen. Der Hüftgurt lässt sich durch zwei Nylonbänder ruckzuck einstellen. Die Lastenkontrollriemen leisten ihre normale Arbeit überraschen jedoch mit jeweils einer Klickschnalle, die ein weiteres Detail am Rucksack verrät.

Taschen

Öffnet man die Schnallen der Lastenkontrollriemen und legt den Rucksack auf seine Frontseite, so verwandelt sich der eigentliche Toploader in einen „Backloader„. Eine sehr gute Idee, wenn man sich die Situationen vorstellt in denen die Schneeschuhe auf der Vorderseite liegen oder man z.B. an die eigentliche Toploaderöffnung nicht kommt. Eine zusätzliche RV-Öffnung am Rücken bietet nun beim Kode Zugriff auf das Hauptfach, welches wiederum kleinere Taschen für Wertgegenstände und Kleinkram zu bieten hat.

Im oberen, erweiterbaren Decklfach bietet eine Tasche aus Microfleece dem Nutzer die Gelegenheit elektronische Geräte darin ebenfalls wärmeisoliert zu transportieren. Akkus verlieren bekanntlich bei Kälte schnell ein Teil ihrer Leistung, mit der Tasche könnte man prinzipiell nun das GPS-Gerät, die Ersatzakkus oder das Mobiltelefon sicher und warm verstauen. Reicht der Platz dafür nicht oder man transportiert einen Snowboard- bzw. Skihelm, so kann man das Deckelfach durch den oberen RV um etwas mehr Platz erweitern.

Unterm Deckel befindet sich ebenfalls eine Tasche in der man standardgemäß die Erste Hilfe Tasche oder dergleichen verstauen könnte.

An den Hüftflossen befinden sich weitere Taschen mit RV-Öffnung für Kleinigkeiten. Energyriegel, aber auch der Ski-Pass, die Karte oder ein weiteres Paar Handschuhe lassen sich darin unterbringen.

Das Fach für die Lawinensicherheitsausrüstung bietet jedoch zugleich auch noch die Funktion von einem Nässefach in dem man die nasse Ausrüstung bzw. Bekleidung verstauen kann und so die übrige Outdoorbekleidung vor der Nässe schützt. Anders als die übrigen Fächer ist das Fach nicht mit einem RV verschlossen, sondern mit einer Kordel. Das Fach lässt sich durch einen speziellen Tanka auch mit dicken Winterhandschuhen gut und vorallem sehr schnell öffnen.

Fazit

Die Kombination 41 Liter und ein Gewicht von 1650 g ist zwar auf dem ersten Blick kein Inbegriff für einen ultraleichten Rucksack. In Anbetracht, dass man mit dem Osprey Kode 38 jedoch einen vollausgestatteten Skitourenrucksack vor sich liegen hat, wirkt die Messlatte für Sommerrucksäcke etwas fehlplatziert und der Kode erscheint dann doch wieder leichtgewichtig.

Gefallen haben uns wieder einmal die vielen Details am Rucksack. Angefangen bei der „Backloader“-Öffnung, über den isolierten Trinkschlauchkanal bis hin zur gefütterten Tasche im Deckelfach. Osprey sorgte nicht nur bei den Exos Modellen für interessante Details, sondern sorgt nun auch wieder bei der Kode-Serie für Punkte, die man zukünftig bei anderen Herstellern vermissen wird.