Mountain Equipment Xero Hooded Jacket – Leichte Daunenjacke für Wintertouren
15. November 2011Draußen wird es kalt und winterlich, Gründe genug uns wieder einmal mit der Isolation auf Tour zu beschäftigen und ein interessantes Produkt vorzustellen, welches wir auf der kommenden Wintertour noch ausgiebig testen werden.
Gemäß des Zwiebelprinzip gibt es verschiedene Ansätze sich auf die kalten Tagen vorzubereiten. Angefangen bei der Baselayer-Schicht wo man mit Merino oder Omni-Heat bereits eine Option hat, bis hin zur äußeren Schicht in Form von Kunstfaser- oder Daunenjacken. Leichter und wärmer wird es mit Daunenjacken, wo man gerade aus Sicht eines Grammjäger mehr Wärme für weniger Gewicht bekommt. Mehr Wärme, bei einem niedrigen Gewicht hört sich gerade auf Trekkingtouren, wo man meist die Bekleidung etwas genauer auswählt, doch schon einmal sehr gut an.
Testen werden wir nun in den kommenden Wintermonaten eine Daunenjacke der Marke Mountain Equipment, die nicht nur äußerlich, sondern auch mit den inneren Werten punkten könnte. Im Sortiment der Bergsportmarke aus England gibt es diverse Jacken, die bereits auf zahlreichen Expeditionen zum Einsatz gekommen sind, für uns ist in erster Linie jedoch eine Jacke interessant, die so leicht wie nötig, aber dafür aber so warm wie möglich ist. Leichte Stoffe, eine gute Daunenqualität und ein verhältnismässig geringes Gewicht lässt die Wahl auf das Mountain Equipment Xero Hooded Jacket fallen.
Mountain Equipment Hooded Xero Jacket
Wenn man sich die bisherigen Winterjacken auf HikingGear angeschaut hat oder speziell die Daunenjacken bzw. Daunenwesten, so gab es zwar durchaus schon mal leichtere Modelle als die Mountain Equipment Jacke. Mit über 450 g ist die Jacke als solche zwar nicht ein Leichtgewicht, das große „Aber“ kommt mit Blick auf die inneren Werte, die das Gewicht wieder relativieren.
Daunenfüllung und Material
Das Gewicht oder die Daunenmenge lässt sich am besten mit den Standardgrößen vergleichen und in der vorliegenden Größe „L“ besteht die Daunenfüllung aus 230 g ungarischer Gänsedaune in einem Verhältnis von 93/7 und einer Fill Power (Bauschkraft) von mindestens 750 cuin. Die Daunen sind wiederum in durchgesteppten Kammern verteilt.
Nachgewogen und einen Wert von 476 g inkl. Packsack (Packsack 18 g) erhalten, macht dies 458 g für die reine Daunenjacke. Abzüglich der ~230 g Daunenfüllung verbleiben 228 g für den Rest.
Der „Rest“ ist eine Besonderheit im Sortiment von Mountain Equipment, denn es ist das leichteste Material, was man dort vorfindet. Das He30.rs Außenmaterial (100% Polyamid) ist extrem leicht und undurchlässig gegenüber Daunen, daher findet es nicht nur bei Daunenjacken, sondern auch bei Daunenschlafsäcken wie in der XERO oder Helium Serie Verwendung. Auf der Innenseite hat die Jacke ein weiches Lining, das weichste und leichteste, das ME derzeitig anbietet.
Packmass
Mountain Equipment beschreibt die Jacke so:
Nur so groß und schwer wie eine gefüllte 0,5 Liter PET-Flasche….
Typisch für eine Daunenjacke ist das Packmass schon sehr klein. Größer als eine 0,5 Liter PET würde ich es aber trotzdem bezeichnen, mag aber auch daran liegen, dass der mitgelieferte Packsack mit einem ~15cm Durchmesser schon weiter wirkt und er an sich bereits recht üppig geschnitten ist. Der Vergleich mit einem kleinen und leichten Sommerschlafsack dürfte da passender sein.
Egal wie man es nun beschreibt oder mit welchem Gegenstand man die komprimierte Daunenjacke auch vergleichen mag, der Platzbedarf ist verschwindend gering und sollte im Winter in keinen Rucksack fehlen bzw. auf Bergtouren zur Backupausrüstung für ein Notbiwak eingepackt werden.
Einstellbarkeit
Meist recht subjektiv steht man zum Streitthema „Daunenjacke mit Kapuze“ oder „Daunenjacke ohne Kapuze“. Für Touren außerhalb der Wintermonate reicht aus unserer Sicht eine Daunenjacke ohne Kapuze. Auf Wintertouren wo man meist tagsüber die -10 Grad Marke in unerreichbarer Ferne hat, gehört eine Kapuze an einer Winterjacke irgendwie dazu. Kombiniert mit einer Balaclava hat man so einen guten Schutz gegen eisige Kälte.
Eine Kapuze sollte aber nicht nur ein Bestandsposten sein, sondern sie sollte gerade bei einer richtigen Outdoorbekleidung auch funktionell und gut durchdacht sein. Am Mountain Equipment Xero Hooded Jacket lässt sich die Kapuze auf verschiedene Arten einstellen. Im „Genick“ befindet sich die Möglichkeit das Volumen über Klettverschluss zu regulieren. Eine Kordel in der Kapuze, gepaart mit zwei Tanka zum regulieren, lässt die Kapuzenöffnung auch je nach Wunsch verkleinern.
Die elastischen Ärmelbündchen lassen sich zwar nicht einstellen, dafür ist der Saumzug zweigeteilt und lässt sich an den Seiten regulieren.
Taschen
Beliebte Fragestellung auf Tour, „wo lasse ich die ganzen Sachen?“ Die Antwort ist simpel, entweder im Rucksack, dafür nicht direkt griffbereit oder in einer der drei Taschen an der Jacke. Das Xero Hooded Jacket bietet zwei RV-Seitentaschen zum Wärmen der Hände bei einer Pause und eine innenliegende RV-Sicherheitstasche, um darin z.B. den Akku für die Fotokamera oder GPS-Gerät vor Kälte zu schützen. Die Tasche befindet sich hierbei hinter dem zwei-Wege Front-RV von YKK® mit isolierender Abdeckleiste. Die klassische Kältebrücke entfällt zumindestens schon mal am Front-RV.
Fazit
Die Mountain Equipment Daunenjacke bricht mit ihrer Daunenqualität zwar keine „cuin-Rekorde“, dafür stimmt das Gesamtpaket auf dem ersten Blick. Testen werden wir die Jacke nun in den kommenden Monaten auf Tour, der erste Eindruck ist aber durchaus positiv.
Gut gefallen hat uns die Einstellbarkeit der Jacke und natürlich das Gewicht. Mit mindestens 750 cuin und 230 g Gänsedaune dürfte man für kalte Tage gut gewappnet sein, noch dazu ist die Winterjacke mit einem Preis von unter 290 € ( Bergfreunde => 279,95 € für das Mountain Equipment XERO Hooded Jacket) für eine Daunenjacke mit der verwendeten Daunenmenge noch recht erschwinglich.