Berghaus Velum Smock – Schlupfanorak mit GORE Active Shell für anstrengende und schnelle Aktivitäten

Berghaus Velum Smock – Schlupfanorak mit GORE Active Shell für anstrengende und schnelle Aktivitäten

29. November 2011 0 Von Redaktion | HikingGear.de

Eigentlich zu früh für einen Jahresrückblick, aber blickt man zurück auf das Jahr 2011, so gab es ein Thema, über das sehr oft und auf vielen Outdoorseiten berichtet wurde: Die neue Membran von W.L. GORE.

Wir hatten das Glück und bekamen selber Anfang des Jahres ein Seeding Garment, wo man die Membran als solche auf Herz und Nieren testen konnte. Die ersten Eindrücke von der neuen GORE Active Shell Membran waren damals bereits sehr gut und können auf HikingGear natürlich in unserem GORE-TEX Active Shell Testbericht nachgelesen werden. Leider ist das Seeding Garment eine Hardshell ohne Kapuze gewesen, für die meisten Outdooraktivitäten natürlich nur bedingt geeignet. Beim Laufen oder Radfahren kann man ja noch auf eine Kapuze verzichten, da man gerade beim Fahrradfahren ohnehin mit Helm unterwegs ist, bei Trekking- oder Bergtouren schaut dies wiederum anders aus.

Es lohnt sich daher ein Blick auf Hardshell-Modelle mit Kapuze, wo es nun bereits seit Monaten die ersten Modelle in den Shops gibt.  Auf HikingGear stellen wir Euch nun eines dieser Modelle vor, das nicht nur Active Shell zu bieten hat, sondern auch mit anderen schönen Details punkten kann.

Traditionell widmen wir uns hier auf unserer Seite immer erst einmal dem ersten Eindruck und stellen Euch das Produkt detailliert vor, ehe man sich nach den ersten Touren an den Testbericht begibt.

Die Firma Berghaus präsentierte im vergangenen Jahr die Mount Asgard Kollektion, eine Linie, angesiedelt in der „Extrem“ Sparte der englischen Outdoormarke. „Mtn Haus“ war damals und ist auch heute noch das Design und Entwicklungsteam von Berghaus, das immer wieder interessante Produkte präsentiert. Im letzten Jahr war dies z.B. die Mount Asgard Smock bzw. der Octans 25 bzw. 40. In diesem Jahr ist es das Berghaus Velum Jacket, worüber wir im Anschluss an die OutDoor bereits berichtet hatten. Treu geblieben ist man auch in diesem Jahr wieder dem Schlupfanorak. Für uns immer noch die interessanteste Hardshelllösung. Grund genug sich nun statt mit dem Velum Jacket, mit dem Berghaus Velum Smock zu beschäftigen.

Berghaus Velum Smock

Wer für anstrengende und schnelle Aktivitäten eine Wetterschutzjacke sucht, der wird an der neuen Active Shell Membran von GORE nicht vorbei kommen. Verglichen mit den anderen GORE Materialien, ist es die Membran mit der höchsten Wasserdampfdurchlässigkeit. Das 3-lagige Gore-Tex Active Shell in der Berghaus Jacke ist absolut wind- und wasserdicht und bietet die bislang höchste Atmungsaktivität bei GORE.

Überbewerten sollte man die Membran jedoch nicht, denn wie gut die Membran auf Tour Ihre Dienste leisten kann, liegt an verschiedenen Faktoren. Physikalische Regeln können auch in diesem Jahr nicht auf den Kopf gestellt werden. Kurz und knapp ausgedrückt, im absoluten Hochsommer wird man auch in einer Active Shell ins Schwitzen kommen und auch hier kann man bessere Leistung erzielen, wenn es ein Temperaturgefälle gibt. An Herbst- bzw. Wintertagen wird man so bessere Eindrücke sammeln können, als wenn man sich mit der Membran im südeuropäischen Sommer beschäftigt. Was wir jedoch bereits im Frühjahr selber schon testen konnten, in der Jacke fühlt man sich wohler als in so manch anderer Hardshell. Sie wirkt im Einsatz eher wie eine typische Softshell und weniger wie eine Regenjacke. Wenn die absolute Winddichtigkeit nicht wäre, so würde man Active Shell als luftig leicht beschreiben.

„Mehr Atmungsaktivität, dafür weniger Abriebfestigkeit im Vergleich zu einer ProShell.“

Ähnlich  also den Aussagen zur damaligen Paclite Shell, war das eigentliche Credo auf der OutDoor. Aus unserer Sicht war es jedoch dann wiederum schön zu sehen, wenn es dann doch noch Active Shell Jacken gab, die etwas robuster konstruiert waren. Die Velum Smock ist so z.B. im Schulterbereich deutlich verstärkt und so ist man bei Berghaus der eigenen Philosophie treu geblieben, wo man auch schon früher die Berghaus Paclite Trek, als Paclite Shell mit verstärkten Schultern auf den Markt gebracht hat.

Aussehen

Wer sich mit dem Design im Stil des englischen Patriotismus (blau/rot) nicht anfreunden konnte, der wird vielleicht wie im vorliegenden Modell mit einer schlichteren Farbkombination glücklich.

Eyecatcher und naürlich das prägenste Detail ist der klassische Anorak-Stil der Berghaus Smock mit dem halbhohem Reißverschluss. Anmerken muss man aber auch hier, dass sich der halbhohe RV eher durch den grauen Streifen und weniger durch eine RV-Naht dem Betrachter offenbart. Nachfolgende Foto zeigt zum Beispiel sehr deutlich wie die RVs im Beispiel nun der RV zur Napoleontasche versteckt werden. Würde man links vom Schriftzug nicht die Zipperhilfe sehen, wäre der RV nahezu unsichtbar.

Wenn man als Grammjäger auf das Gewicht achtet, so bieten die Smocks meist durch den halbhohen Reißverschluss noch Einsparpotential im Vergleich zum traditionellen Jackenmodell. Auch wenn die Berghaus Velum durchaus ein Fliegengewicht ist und gerade einmal 312 Gramm in der Größe „L“ wiegt, dabei natürlich weniger auf die Waage bringt als die normale Velum Jacke, wird der Wert die eingefleischten Grammjäger überraschen.

Gewicht

Wirft man ein Blick auf die bereits genannte Mount Asgard Smock, so wiegt diese nur 289 g, bietet dafür aber „nur“ GORE ProShell. Wie bei jedem Stoff gibt es verschiedene Stärken, Dichte, usw. Ohne jetzt der Produktpiraterie Tür und Tor zu öffnen, ist der Wert der ProShell bei der Mount Asgard in g/sq niedriger, als von der minimal höheren GORE-TEX® Active Shell Membran der Velum Jacke.

Gemeinsamkeiten und Einstellbarkeiten

Interessant ist ein Blick auf die Gemeinsamkeiten der Velum Jacke und der Mount Asgard Smock. Gerade bei der Mount Asgard Smock gab es zahlreiche Details zu entdecken, die die Jacken der Asgard Serie zu etwas Besonderem gemacht haben.

Ein Kordelzug im Saum ist an sich nichts besonderes. Dass dieser Kordelzug sich an den Seiten einstellen lässt, ist auch nicht mehr ein Detail, wo man sich von anderen abheben kann. Wie beim Mount Asgard Smock ist nun aber auch bei dem Berghaus Velum Jacket bzw. Smock der Kordelzug in sich verdreht. Vorteil ist hierbei, dasss man so keine Schlaufe mehr hat, die sich beim Klettern oder dergleichen verfangen kann. Stellt man den Jackenbund auf seine gewünschte Weite ein, so hat man nun nur noch eine leichter zu packende Kordel ohne Schlaufe. Das Gegenstück zur Kordel schaut dann so aus:

Auch hier wieder ganz klar der Sicherheitsaspekt im Vordergrund. Schön ist auch der Blick auf das Material, wo man den Active Shell Schriftzug bereits gut erkennen kann. Wie man sieht sehr dünn, aber absolut wind- und wasserdicht.

Die Einstellbarkeit der Kapuze ist ähnlich der Mount Asgard Smock wieder einmal „integriert“. Die Tanka zum Einstellen sind wieder zwischen den Stoffschichten vernäht und es gibt zwei Kordeln auf beiden Seiten, um das Volumen der Kapuze einzustellen. Es gibt hierbei kein Klettverschluss im Hinterkopf, sondern nur den Kordelzug der die Kapuze „waagerecht“ bzw. „senkrecht“ verkleinert. Im Schirm selber ist der klassische Bügel verbaut, den man sich zurecht biegen kann. Beides kann man recht gut auf dem nachfolgenden Bild erkennen.

Auch wenn Active Shell meist schon sehr auf das Gewicht getrimmt und etwas für Grammjäger sein soll, erfreut es einen dann doch, wenn der Ärmelbund wie auch schon bei der Mount Asgard ProShell Smock mit Klettverschluss angepasst werden kann.  Insgesamt gibt es für die Produzenten, die Active Shell verwenden dürfen, strenge Vorgaben. Gelesen hat man mal, dass man die Produkte auf so wenig Nähte wie möglich beschränken mag. Taschen und dergleichen auf eine Fronttasche reduzieren soll und auch sonst auf unnötige Details verzichten muss. Die Erklärung ist ganz einfach, denn wenn Taschen, Nähte oder andere Stoffe eingesetzt werden, dann reduziert dies die Leistungsfähigkeit der Active Shell.

Fazit

Zu den ersten Einsätzen ist es für die Jacke bereits gekommen, jedoch ist dies dann Bestandteil des eigentlichen Testbericht, dem wir hier nicht vorgreifen wollen. Insgesamt dürfte man einen guten ersten Eindruck von der Jacke gewonnen haben, die uns persönlich wieder einmal sehr gut gefallen hat. Nachfolgend mal in Kurzfassung, was in der Redaktion einen bleibenen Eindruck hinterlassen hat.

Die Einstellbarkeit der Kapuze muss man mögen und wie es so schön heißt, auch üben. Das System selber schaut durch die vier Kordeln jedoch komplizierter aus, als es letztendlich ist. Im Zweifel einfach mal die Kordeln ziehen und auf die Farbe achten. Die weiße Kordel verändert die Öffnung, die rote Kordel hingegen das Volumen am Hinterkopf.

Der Schnitt der Jacke ist wieder einmal sehr technisch. Der Rücken etwas länger, also genau richtig für sportliche Aktivitäten. Durch den Anorak Look ist auch hier wieder das „gewisse Etwas“  in der Optik vorhanden. Eine Jacke kann jeder produzieren, eine gute Smock jedoch nur die wenigsten. Die Velum Smock macht nun dort weiter, wo die Mount Asgard Smock bereits den Weg geebnet hat.