
Trekmates Flameless Cook System – Innovatives Kochsystem ohne offene Flamme und giftigem Kohlenmonoxid
19. Februar 2012Ein neuer Stern am Kocherhimmel präsentierte sich auf der diesjährigen ispo und man muss sagen, als Beobachter der Technik fällt das Fazit durchaus sehr positiv aus und bietet zugleich für eine Vielzahl der Leser eine gute Alternative zum Gaskocher bzw. herkömmlichen Festbrennstoffkocher auf Tour. Blickt man auf die diversen Kochergruppen, so bietet jede Art für sich allein betrachtet Vor- aber auch Nachteile. Der Klassiker ist natürlich die Nutzung, denn nicht selten wird von der Nutzung im Zelt ausdrücklich abgeraten. Nicht wenige denken hier als Grund dafür, dass man durch die offene Flamme das Zelt abbrennen könnte und verweisen gern darauf, man sei ja schließlich im Umgang mit dem Kocher geübt. Ein anderer, aber sicherlich viel wichtiger Punkt ist die Gasentwicklung im Zelt, wo man sich selbst vielmehr in Gefahr bringen würde und es so fast immer auf der Packungsbeilage steht, „…nur im freien zu verwenden oder gut belüfteten Räumen.“ Die guten alten Festbrennstofftabs setzen bei der Verbrennung dem Ruf nach zu urteilen, den meisten schädlichen Gase frei. Man selber ist jedoch kein Chemiker, der sowohl den klassischen Gaskocher/Multifuel bzw. den traditionellen Festbrennstoffkocher untersucht hat. Ungeachtet wer nun in der alten Riege der Kocher nun der gesundheitsgefährdenste bzw. im Umgang schwierigste Kocher nun ist, es gibt nun von der Marke Trekmates einen Kocher, der alle Nachteile vergeblich suchend lässt.
Mit dem Trekmates Flameless Cook System ist ein Kochsystem geschaffen worden was eigentlich alle Wünsche erfüllen sollte und auch so die Einsatzbereiche der anderen Kocher noch einmal erweitert. In Deutschland, aber auch in vielen anderen Ländern wird das Thema Waldbrandgefahr sehr groß geschrieben. Nicht selten gibt es Verbotsschilder für das „offene Feuer“. Unter diesem Begriff fällt bzw. fiel auch jeder der oeben genannten Kocher. Anders jedoch der Trekmates Kocher, der ein ganz anderes System verfolgt.
Wasser als Brennstoff oder doch eher Katalysator?
Das Kochsystem ist wenn man so will ein sehr komplexes System, was auf dem ersten Blick sehr einfach ausschaut. Im Lieferumfang hat man u.a. eine kleine Plastikflasche, die nur zwei Markierungen aufweist. Diese beiden Markierungen beziehen sich auf die sogenannten Heat-Packs, die man für das Kochsystem verwendet. Je nach Heat-Pack füllt man nun die Flasche mit herkömmlichen Wasser. Mit anderen Worten etwas, was man eigentlich immer dabei hat bzw. man unterwegs fern einer Wüstentour immer mal wieder nachfüllen könnte. Das Schleppen einer Kartusche entfällt, stattdessen braucht man nur ein zusätzliches Heatpack, welches in zwei Größen gibt.
Zum einen hat man die Option High Power Heatpack, zum anderen Super Power Heatpack. Je nach Wahl hat man einen anderen Temperaturverlauf und kann sich so auf das jeweilige Kochverhalten bereits im Vorfeld einstellen. Braucht man eine hohe Temperatur wie z.B. 90 °C und diese über einen größeren Zeitraum wählt man das Super Power Pack, reichem einem auch 65 °C, so nimmt man das High Power Pack. Schüttet man nun die passende Wassermenge auf das ausgepackte Heatpack im Kunststoffgefäß, so sieht man direkt wie das Heatpack auf den Wasserkontakt reagiert und die Wärme entsteht. Den 850 ml Edelstahltopf muss man so nur noch in das Kunststoffgefäß stecken, Wasser bzw. das Essen rein und mit dem Deckel verschließen. Rein vom Anblick ähnelt dieses System nun einer Frischhaltedose eines weit verbreiteten Herstellers, jedoch sollte man sich an der Optik nicht täuschen, denn hier wartet man nun 7-10 Minuten und bekommt beim Öffnen des Deckels ein warmes Gericht serviert. Anders als bei den anderen Kochern hat man hier jedoch keine giftigen Gase zu erwarten, wodurch man den Kocher auch im Zelt nutzen kann.
Ist das ganze abgekühlt kann man das verbrauchte Heatpack in der Natur entsorgen. Binnen 14 Tage soll dieses Heatpack verrottet sein und so kein Abfall darstellen. Es versteht sich natürlich von selbst, dass man dieses Heatpack nicht nur lieblos wegwirft, sondern diesen gemäß „Leave no traces“ auch vergräbt.
Durch dieses System hat man auch keine offene Flamme und wäre somit eigentlich auf der sicheren Seite wenn man in Gebieten tourt wo erhöhte Waldbrandgefahr besteht. Neben der leichten Handhabung der nächste Pluspunkt für dieses Kochsystem.
Gewicht
Beim Gewicht wird es schwierig einen Wert zu nennen, der nicht mit falschen Massstäben bemessen wird. Das System selber vereint viele Bestandteile, die bei anderen Kochern noch anfallen würden oder eben nicht in den Daten berücksichtigt werden. Durch die Neoprenummantelung hat der Kocher direkt einen PotCozy.
Nicht jeder wird einen PotCozy auf Tour dabei haben, wohl aber eine Zange oder Topfgriff. In diesem Fall kann auf so eine Zange verzichtet werden, da man den Kunststoffbehälter durch das Neopren gut halten kann. Desweiteren ist natürlich auch immer ein Windschutz fällig, da hier der Topf jedoch in einem Behälter hängt, braucht man keinen Windschutz und der Deckel, der sonst auch fällig wäre ist zugleich auch direkt Bestandteil des Trekmates Flameless Cooking System und dient zugleich als Transportsschutz.
Die beiliegende Wasserflasche bzw. Kunststoffflasche kann theoretisch Zuhause bleiben, Bedingung hierfür ist jedoch ein anderes Gefäß wo eine Skala eingetragen ist. Für die kleinen Heatpacks wäre so z.B. 40 ml fällig. Würde man sich die Werte merken, so könnte man im Falle eines Berghaferl auf Tour auch die Wasserflasche sparen. Bei einem Packmaß von 18,5 x 13,5 x 8 cm würde das komplette Set 530 g wiegen. Grammjäger können hier natürlich die Flasche Zuhause lassen und eventuell irgendwann die Edelstahlschale durch ein Kochtopf aus Titan ersetzen. Derzeitig gibt es jedoch das Set nur aus Edelstahl.
Fazit
Wie oben schon geschrieben, der erste Eindruck ist sehr positiv. Als Grammjäger kann man hier sehr viel Potential sehen, wo man nicht nur die Kunststoffflasche Zuhause lässt, sondern eben wie bei den beliebten Denttabs auch nur den Brennstoff mitnimmt, wie man ihn tatsächlich braucht. Vorbei die Zeit also für unnötigen Brennstoff, sondern die Zeiten, wo man den Brennstoff gut dosieren und sicher planen kann.
Desweiteren ist das System perfekt für Touren in Deutschland, wo man dann mit reinem Gewissen einen „Kocher“ verwenden kann ohne dass man Angst haben muss, dass man gegen irgendetwas verstossen hat. Bei der Handhabung sollte eigentlich auch jeder zurecht kommen, der zuvor bei Gaskocher, Spiritusbrenner oder eben ein Multifuel Probleme hatte bzw. vor diesen zuviel Angst hatte.
Als Nachteil könnte man eventuell sehen, dass man „nur“ einen 850 ml Topf hat. Im Sologebrauch sollte diese Abmessung jedoch vollkommen ausreichen. Der Klassiker, die Dose Ravioli passt so jedoch schon mal rein und wenn man sich anschaut was man sonst kochen würde und benötigt, so wäre es für die meisten Gerichte ausreichend.
Wenn vielleicht irgendwann einmal das Kochsystem in der Variante mit einem Titantopf auf den Markt kommen sollte, so wird man wohl auch noch in diesem Lieferumfang unter die 500 g Marke rutschen und so noch mehr Grammjäger begeistern können.
Das Kochsystem wird uns nun in Schottland auf Tour begleiten, im Anschluss gibt es von unserer Seite wieder wie gewohnt einen Testbericht zu den Praxiserfahrungen. Wer solange nicht warten kann, der findet das Kochset u.a. bei Outdoortrends, wo es auch ein System speziell für Getränke gibt.
[…] Kochen ohne Flamme war auch ein Thema. Ob das jedoch jemals leicht genug wird, ist eine andere […]