
Exped SynMat UL 7 – Klein, leicht, warm und nun im Test auf Tour dabei
11. März 2012Aus gegebenen Anlass widmen wir uns mal wieder dem Thema der Isomatte. Wir stecken gerade tief in unserer Tourbereitung und wer schon mal mit der „klassischen“ Therm-a-Rest NeoAir im späten Herbst und Winter auf Tour gewesen ist, der merkt fern der Theorie mit r-Wert & Co in der Praxis kommt von unten die Kälte hoch. Auf dem Kungsleden in Schweden reizte man das Potential der beliebten NeoAir bereits aus und wo nun die nächste Tour in kalten Gefilden vor der Tür steht soll die nächste Schlafunterlage „wärmer“ werden.
Exped SynMat UL 7
Nicht nur aufgrund des im Jahr 2010 bekommenden OutDoor Industry Award ist eine Matte der Marke Exped interessant. Wir wollten es wärmer und genauso komfortabel haben. Wenn man es genau nimmt, dann ist die gewählte Exped SynMat UL 7 mit seinen 7 cm Mattenhöhe auch noch höher als die NeoAir, die nur auf 6,3 cm kommt.
r-Wert & Isolation
Wenn man sich mit Isomatten beschäftigt, dann gibt es auch immer den theoretischen Teil. Der bereits angesprochene r-Wert ist bei diesem Modell mit 3,1 im Vergleich zur alten NeoAir mit 2,5 auch noch etwas höher. Ein r-Wert mit 2 reicht in der Theorie gemäß eines allgemeinen Test durch die Firma Therm-a-Rest für+2°C, also 3 Jahreszeiten und gemäßigte Nächte. Vergessen sollte man bei diesen Werten aber auch nicht, dass die Temperatur der Innentemperatur in einem Zelt oder Winterraum entspricht. Bei einem Wert von 3 wäre ein 3-4 Jahreszeiteneinsatz in kühleren Nächten bis -5°C möglich. Exped gibt so z.B. die eigene Matte mit -4°C an. Die Praxis oder Realbedingungen weichen jedoch sicherlich nicht nur bei uns ab, denn meist nächtigen wir auf Tour unterm Tarp, biwakieren oder schlafen auf dem Boden in Schutzhütten. Wie ihr selber nächtigt sollte so auch Eure Betrachtung des r-Werts und der damit verbundenen Kaufentscheidung beeinflussen. Wenn man bereits sich dem r-Wert widmet, dann sollte die Kunstfaser-Isolation bei dieser Matte auch Erwähnung finden. Sowohl an der Ober- wie auch an der Unterstoff-Innenseite ist die Kunstfaser auflaminiert. Anders als man es jedoch von einem Kunstfaserschlafsack kennt, gibt es hier keine Gefahr des Plattwerdens für die 60 g/m² Texpedloft Mikrofaser, die Exped als Kunstfaser-Isolierung verwendet.
Packmaß
Einen sehr positiven ersten Eindruck hat das Packmaß hinterlassen. War die NeoAir noch klein und gedrungen, so ist die vorliegende Exped Isomatte etwas länger und schmaler im Packmaß. Im Rucksack kann man die Matte in seinem 9 Gramm leichten Packsack gut ins Hauptfach stopfen. Rein subjektiv ist der 23 cm und 9 cm dicke vergleichbar mit einem Knirps, während die NeoAir selber schon etwas in Richtung eines Schlafsack ging. Bei beiden Isomatten lässt sich aber nicht wirklich ein Kritikpunkt für das Packmaß finden.
Größen
Zur Auswahl stehen bei der Exped Isomatte drei Größen, wobei hier nicht nur die Länge, sondern auch die Breite variiert. Die Länge in der Größe „S“ beträgt 1,63, in der Größe „M“ 1,83 und die Größe „LW“ bietet neben einer Länge von 1,97m noch die abweichende Breite von 0,65 m. Der „Standard“ bei S und M beträgt 0,52 m. Auch hier sollte man den persönlichen Geschmack berücksichtigen. Nehmen wir auch hier wieder die rein subjektiven Vorlieben. Man selber ist 1,89 m, folglich wären Größe „S“ und „M“ zu kurz, die Größe „LW“ wiederum noch etwas länger als man selbst. Schläft man nun überwiegend auf dem Rücken, auf der Seite oder gar auf dem Bauch? Im Laufe der Zeit kristallisierte sich heraus, dass das eigene Schlafverhalten keine Matte in der Größe „LW“, aber genauso wenig in der Größe „M“ benötigte. Der Kopf liegt hierbei noch halb auf der Matte und die Füße ragen als Schläfer auf der Seite etwas über die Matte. Für einen selbst zu verschmerzen und für Euch? Tricksen in Form von Ruckack am Fußende als Verlängerung der Isomatte oder großes Kissen wird umso schwieriger, desto höher die Matten werden, auf denen man schläft. Bei einer Höhe von 7 cm ist dieses Tricksen nicht umbedingt leicht. Wenn man also die paar Gramm zwischen den Größen scheuen mag, Geld sparen will oder eben die Wunschgröße nicht verfügbar ist, sollte man sich aus unserer Sicht eher am Schlafverhalten orientieren.
Lieferumfang
Sehr positiv ist auch der Lieferumfang, denn es gibt auch Flicken und Kleber als Reperaturset für die Matte direkt dabei. Auch wenn man es vielleicht niemals brauchen wird, die Matte vielleicht ewig hält, es gibt nun mal leider neben den vielen Vorteilen so einer Isomatte auch die klassischen Nachteile einer Luftmatratze und dies ist ganz klar die Unverträglichkeit mit spitzen Gegenständen. Wenn bei einer Tour dann doch mal die Isomatte ausfällt, dann wird man es in der Nacht sehr wohl merken und da ist es für den Verlauf der weiteren Tour sehr gut, wenn man ein kleines Kit wie das mitgelieferte Reperaturkit dabei hat.
Erwähnenswert ist aber bei dieser Thematik auch der Blick auf das Material, wo Exped ein neues und ultraleichtes Material verwendet, dieses zeichnet sich dadurch aus, dass es extrem leicht und trotzdem robust genug ist. Rein von der Haptik macht es einen sehr guten Eindruck und wenn man sich die Stoff Struktur anschaut, dann sieht man Waben, die der Ripstopstruktur entsprechen. Die Ultralite-Matten sollen wohl im Bezug auf die anderen Exped Isomatten nun auch weniger durchstichfest sein, aber wie gesagt, wir selber hatten bislang noch nie Probleme mit unseren Isomatten von Artiach, Therm-a-Rest oder eben nun seit geraumer Zeit mit den Matten von Exped, unabhängig davon ob es nun ultraleichte Isomatten waren oder eben die etwas schwereren Klassiker.
Ventile
Man neigt dann doch irgendwie seine Matten zu sehr zu vergleichen, insofern ist auch der Punkt der Ventile etwas wo man die Matten miteinander vergleicht. Nehmen wir z.B. die Artiach Skin Micro Lite oder eben noch die alten Prolite Matten von Therm-a-Rest, sie haben alle gemeinsam, dass man nur ein Ventil zum aufblasen bzw. ablassen der Luft hat, der Sitz des Ventil ist meist im oberen/äußeren Bereich. Zum einen hatte man meist immer das Gefühl das Ventil könnte darunter leiden, wenn man die Matte stramm aufrollt und nun das Ventil leicht auf Spannung beim Stopfen in den Packsack heraussteht. Gerade bei der filigranen NeoAir hatte man immer etwas Bedenken bzgl. der Langlebigkeit im häufigen Gebrauch. Ein kleiner Komfortgewinn ist bei den zwei getrennten Ventile bei der Exped zu erkennen. Nehmen wir die zuvor genannten Matte mit nur einem Ventil, d.h. man bläst die Matte mit dem Mund auf und während man aufbläst dreht man immer noch einmal das Ventil zu, damit beim Luft holen nicht wieder die Luft entweichen kann. Hat man nun wieder Luft in der Lunge, kann man wieder das Ventil aufdrehen und weiter aufblasen. Bei der Exped Matte ist der erste Eindruck bzgl. des Aufblasens durchaus positiver, denn hier scheint wohl eine Klappe eingebaut zu sein, d.h. man bläst durch das Ventil die Luft rein und bleibt der Luftzug in den Momenten des Luftholens aus, so verriegelt sich die Matte selbstständig und keine Luft kann durch dieses Ventil entweichen.
Fazit
Natürlich ist dies nur unser erste Eindruck zu der Matte aus dem Hause Exped. Testen werden wir die Matte nun auf der kommenden Tour in den Highlands und werden im Anschluss über die Exped SynMat UL 7 noch einmal in Form eines Testbericht berichten.
Der erste Eindruck ist zusammenfassend aber sehr positiv ausgefallen und so können wir auch für diejenigen eine Empfehlung, die sich in naher Zukunft eine Isomatte für den 3-4 Jahreszeiteneinsatz kaufen und dort ein wenig Auswahl haben wollen. Die Exped SynMat UL7 sollte in diesem Fall auch in der Kaufauswahl enthalten sein, denn zum einen ist die Matte mit ihrem Gewicht von 410 g sehr leicht, im Packmaß uns persönlich lieber als die gedrungene Form der NeoAir, sie ist durch den r-Wert und der Kunstfaser-Isolation wärmer und aufgrund der Ventile bzw. der etwas größeren Höhe komfortabler. Wir stellen der Matte vor ihrem ersten Praxiseinsatz schon ein gutes erstes Zeugnis aus.