Petzl Myo RXP – Viel Licht nicht nur beim Laufen

Petzl Myo RXP – Viel Licht nicht nur beim Laufen

21. November 2012 0 Von Redaktion | HikingGear.de

Wer auf Tour die Dunkelheit nicht scheut, der ist in der Regel mit einer guten Stirnlampe ausgestattet. Beim Trekking darf es gern etwas leichter und kompakter sein, in manchen Situationen spielt beides jedoch eine geringere Rolle.

Da man nicht immer bei Helligkeit sein Lauftraining absolvieren kann und die kleinen Kompaktlampen hinsichtlich der Lichtausbeute schon mal beim Laufen in die Verzweiflung treiben können, gibt es natürlich nun den Schritt zu mehr Power. Richtig viel Power, denn man will ja fix und stark die Wege ausgeleuchtet haben. Was nützt einem ein heller Nahbereich, wenn die Wegbeschaffenheit bzw. der Verlauf ein paar Meter weiter im Dunkeln liegen. Für uns also ein Grund nun sich mit einer Stirnlampe zu beschäftigen, die man zwar für viele andere Outdooraktivitäten nutzen kann, wir in erster Linie im Shop der Biwakscharte für das Trail-Running ausgesucht haben.

Bei Stirnlampen setzen wir eigentlich auf recht wenigen Marken unser Vertrauen und so verwundert es auch nicht, dass wir wieder bei der Marke Petzl gelandet sind, die mit der Myo RXP eine Lampe präsentieren, die deutlich mehr Leistung zu bieten hat, als die Modelle, die wir zuvor im Trekkingbereich auf diesen Seiten vorgestellt haben. Zugeben muss man jedoch auch, dass sie zugleich auch das schwerste Modell unter den vorgestellten Lampen ist.

Petzl Myo RXP

Die Myo ist streng genommen nicht neu und unter der Bezeichnung Myo gab es zuvor schon Modelle, wo die neueren XP bzw. nun RXP lauten. Der große Unterschied zwischen der XP und der RXP ist der, dass die RXP nun regelbar ist, zugleich ist sie auch der Nachfolger der Petzl Myo XP. Mehr zur Regelbarkeit jedoch später mehr.

Wie Tim Taylor bei „Hör mal wer da hämmert“ mag man sich erst einmal vorkommen, wenn man sich die Werte der Stirnlampe anschaut. Natürlich gibt es noch stärkere und schwere, jedoch ist eine 5 Watt starke LED schon mal ein Sprung, 160 Lumen im Boost-Modus gar ein Quantensprung. Der Bereich von 8-140 Lumen ist dabei jedoch die programmierbare Leuchtleistung. Individuell lässt sich so die Reihenfolge der Leuchtstufen und deren Leuchtkraft regeln.

Regelbarkeit ist dabei groß geschrieben, denn auch im Blinkmodus gibt es einen Punkt, den man noch regeln kann: Die Geschwindigkeit. Ob man nun schnell, langsam oder sogar SOS haben möchte, es ist genauso regelbar wie die beiden oberen Punkte.

Nun könnte man vielleicht den Eindruck gewinnen, dass es eventuell unnötig ist, wenn man zu viel regeln kann. Blickt man jedoch mal im Boost Modus in die LED, dann mag man dies nicht seinem Gegenüber zu muten. Desweiteren gibt es Tage an denen man nur einmal fix trainieren mag und auch Zeiten, wo man sich über mehrere Tage auf die Lampe verlassen muss. Mit 8 Lumen wäre man im sparsamen Economy Modus, hier würde man zwar nicht angenehm Laufen können, hätte aber eine Leuchtdauer von bis zu 95 Stunden zu erwarten. Desto mehr man sich nun zur höchsten Lumenzahl bewegt, desto geringer wird die Leuchtdauer. Ca. 1 Stunde blieben so z.B. nur noch übrig, wenn man konstant bei 140 Lumen in der maximalen Leistung die Petzl Stirnlampe verwenden würde. Drei Leuchtstärken mit 10 voreingestellten Stufen lassen aber viel Raum zum experimentieren.

Klassisch ist natürlich die umklappbare und bereits integrierte Streuscheibe. Auf integriert weisen wir hin, da es ja z.B. bei Fenix auch Stirnlampen gibt, wo die Streuscheibe lose und einfach nur geklippt ist. Mit der Streuscheibe ist das Lesen und Arbeiten im Nahbereich komfortabler und man bekommt, wie der Name schon sagt, das fokussierte Licht nicht nur auf einen Punkt in der Karte oder Buch, sondern eben vor sich breiter verteilt. Die Weitwinkellinse sorgt aber auch beim Laufen für deutlich mehr Überblick, da man beim Querfeldeinlauf nicht nur die weite Ferne zur groben Orientierung sieht, sondern Wurzel und Äste im Nahbereich besser erkennt.

Neben der Leistung ist aber auch die Energieversorgung eine kleine Abwechslung auf unserer Seite, denn anders als sonst hat man die Energiequelle nicht vorne hinter der LED, sondern seperat am Hinterkopf. Bei drei AA-Batterien als Stromversorgung wäre der Schwerpunkt der Petzl MYO RXP auch etwas ungünstig beim Laufen. Mit dem Lampenkörper vorne und dem Batteriefach hinten, hat man eine gut ausnivelierte Lampe auf dem Kopf. Inklusive Batterien wiegt die Lampe 175 g, würden diese eben nicht hinten, sondern vorne liegen, würde einem die Lampe ständig vom Kopf rutschen. Das Kabel vom Lampenkorpus hin zum Batteriefach wird zwischendurch gestützt und fixiert. Nettes Gimmick ist auch das zusätzlich gelieferte Band, um die Lampe noch mehr zu fixieren.

Nun hat man sich der Energieversorgung und zuvor der Leuchtdauer gewidmet. Viel ärgerlicher ist es ja, wenn man auf Tour ist und plötzlich herrscht Dunkelheit oder man zum Laufen die Lampe hervorholt und sie glimmt nur noch. Mit einer dreifarbigen Batteriestandsanzeige behält man den Überblick und sie warnt zugleich vor zu schwachen Batterien. So kann man vor dem Training und Tourbeginn noch einmal schauen, muss nicht umständlich das Batteriefach öffnen und den Batterietester im Haushalt verwenden.

Maße: 50 x 41 x 33 mm
Leuchtstärke: 140 lm (Boostmodus 160 lm)
Leuchtmittel: 5-Watt Power-LED
Batteriebestückung: 3 AA im Batteriefach am Hinterkopf
Gewicht: 105 g inkl. Batterien 175 g

Fazit

Es gibt viel Licht und es gibt wenig Schatten. Licht ist natürlich die starke Leistung der Lampe und das Gewicht selber könnte natürlich leichter sein, ist aber noch vollkommen hinnehmbar. Schatten wäre das Fehlen einer roten LED, die man nach einigen Lampen nicht missen mag. Es ist jedoch diskutabel, ob man nun rotes Licht beim Laufen benötigt oder ob es nicht ohnehin Luxus im Trekking und Bergsportbereich ist.