Berghaus Ilam Down Jacket – Die erste Daunenjacke wo Feuchtigkeit keine Rolle spielt

Berghaus Ilam Down Jacket – Die erste Daunenjacke wo Feuchtigkeit keine Rolle spielt

27. November 2012 0 Von Redaktion | HikingGear.de

Wer zuvor in der Denkfalle steckte bei nasskalter Witterung oder Touren mit viel Regen eher Kunstfaser statt Daunen, der sollte sich die Daunenjacken von Berghaus anschauen. Auf der ispo wurden hydrophobe Daunen präsentiert, die vollkommen resistent für Wasser waren. In jeweils einem Becken konnte man die hydrophoben Daunen und die unbehandelten, natürlichen Daunen im Wasser sehen. Die unbehandelten waren verklummt und schwammen wie ein Brei an der Wasseroberbläche, genauso wie die Daunen nach einem ergiebigen Regenguss auch in der Jacke wären. Hydrophobe Daunen schwammen ebenfalls an der Wasseroberfläche, besaßen aber noch die gleiche Bauschkraft und die gleiche Optik wie fern der Feuchtigkeit. Die Isolationsleistung der Daunen ist so wie bei Kunstfaser auch bei Feuchtigkeit der Jacke gewährleistet.

Auf Touren werden wir uns nun auch mit den hydrophoben Daunen genauer beschäftigen und stellen hier mal direkt eine Daunenjacke vor, die wir bei Wintertouren noch testen werden. Mit dem Berghaus Ilam Down Jacket präsentiert die englische Marke für Männer und Frauen die leichtere Variante des Berghaus Ramche Jacket. Beide Jacken wurden wieder einmal vom MtnHaus entwickelt und sind bereits auf Expeditionen zum Einsatz gekommen. Während das Ramche Jacket jedoch auf ~450 g kommt, mehr Daune besitzt und eine H-Kammerkonstruktion aufweist, ist das Ilam Down Jacket mit durchsteppten Mikro-Kammern und einem Gewicht von 320 g die für die meisten Trekkingeinsätze im Jahr sicherlich interessanteste Jacke.

Berghaus Ilam Down Jacket

Wer auf Touren in Skandinavien, Schottland oder Island seinen Rucksack packt, der wird sich zwei Punkten als Gegner gegenüber stehen. Zum einen wäre es das Gewicht der Ausrüstung, aber auch zugleich das Packmaß nicht nur der Bekleidung. Verstaut in einem mitgelieferten Packsack nimmt die Daunenjacke im Rucksack, für eine Daunenjacke typisch, wenig Platz ein und wird wohl in jedem Rucksack noch einen Platz finden. Beim Gewicht liegt man bei den Herren in der Durchschnittsgröße auch nur bei 320 g, bei Damen liegt man sogar nur bei ~260 g. Für Daunenjacken mit Kapuzen durchaus sehr gute Werte. Im Verhältnis zu den Isolationswerten im Bezug zu einer vergleichbaren Kunstfaserjacke natürlich noch deutlich bessere Werte, aber das ist bekanntlich ein anderes Thema. Ein Grund für dieses niedrige Eigengewicht ist u.a. in der Wahl der Materialien zu finden, wo die Jacke aus dem sehr leichten Pertex Quantum GL 25 g/m² (100% Polyamid) besteht. Dank der Ripstop-Verarbeitung ist der Stoff erstaunlich robust für das niedrige Gewicht. Die Außenhaut hat hierbei eine DWR-Imprägnierung erhalten, wodurch leichter Regen oder Schnee erst einmal abperlen kann und man nicht direkt zu einer Hardshell greifen müsste.

Wo man sich nun wieder den hydrophoben Daunen widmet, sei hier noch mal erwähnt, dass Berghaus Gänsedaunen mit 850 cuin Bauschkraft in einer Mischung Daune/Feder 90/10 verwendet. Die hohe Bauschkraft garantiert ein optimales Wärme-/Gewichtsverhältnis und trägt ebenso zu dem sehr geringen Eigengewicht bei. Vergleicht man mal die hydrophoben Daunen mit unbehandelter Daune, so hat die Daune in der Ilam 30% mehr Wärme im nassen Zustand und absorbiert wesentlich weniger Feuchtigkeit, wobei sie ihre Bauschkraft bis zu 80% länger behält. Verteilt sind die Daunen in den oben bereits erwähnten durchsteppten Mikro-Kammern. Hierbei gibt es aber auch wieder eine sichtbare Veränderung zu erkennen. Normalerweise gibt es bei Daunenjacken immer eine lange Daunenkammer, in der die Daunenmischung verteilt ist. Bei Berghaus hat das MtnHaus ® Design und Entwicklungsteam das Body Mapping Bafflezonenprinzip erforscht und konstruiert. Auf die Wärmebedürfnisse der Alpinisten hin optimiert und zur Vermeidung von Kältebrücken bzw. ein Verrutschen der Daunenfüllung beim Tragen  zu vermeiden, gibt es diese Konstruktion aus sehr vielen kleinen Kammern zu entdecken. Bei unserem vorliegenden Testprodukt kann man es so anhand der Farbkombi sehr gut erkennen, wie die Kammern jeweils unter den Achseln, im Rumpf- und Schulterbereich unterschiedlich angeordnet bzw. geformt sind.

Bei diesen Daunenjacken, die eher die leichten Vertreter ihrer Art sind, findet man leider nur Ärmelbündchen vor, die elastisch sind. Dadurch sind sie natürlich besonders leicht, im Einsatz mit Handschuhen hat man es aber etwas umständlicher die Ärmel immer wieder über die Handschuhstulpen zu ziehen und zu fixieren.

Bei den Taschen findet man die gewohnte Anzahl vor, d.h. so bietet die Ilam neben den Einschubtaschen auch eine Innentasche, in der sich theoretisch eine Trinkflasche verstauen lässt. Nah am Körper, im Innern der Jacke wäre der Inhalt der Flasche, aber auch Akkus oder andere elektronische Geräte so vor dem Einfrieren geschützt. Zm Aufwärmen von eisigen Finger bietet sich die bereits zuvor angesprochenen beiden Einschubtaschen an.

Fazit

Mit den hydrophoben Daunen an sich hat man bereits ein sehr interessantes „Produkt“ geschaffen, mit dem Berghaus Ilam Down Jacket nun auch eine Jacke, die so viele Entscheidungen vor Tourbeginn erleichtert. Es wird wohl dank der Ilam keine Entscheidung mehr zwischen Daune oder Kunstfaser fallen müssen, denn die Ilam bietet gleich die Vorteile aus beiden Materialien ohne selbst irgendeinen Nachteil wie unnötig mehr Gewicht übernehmen zu müssen.

Ohne jetzt unnötig mehr die Daunen ins Fazit einfließen zu lassen, kann die Berghaus Daunenjacke beim ersten Eindruck überzeugen. Das Gewicht kann sich sehen lassen und bietet gerade auf Touren wo es auf jedes Gramm ankommt eine gute Option. Mit dem Body Mapping Bafflezonenprinzip hat man einen guten Weg gefunden, wie man einerseits in den Bewegungen nicht eingeschränkt wird, nicht wie ein Michelinmännchen ausschaut und trotzdem einem das Wärmebedürfnis auf Tour vollkommen erfüllt wird.

Für uns ganz klar eine kompromisslose Jacke, die man auf vielen Trekkingtouren im Jahr dabei haben sollte. Wünschenswert wäre nur gewesen, wenn man noch die Kapuze einstellen könnte. Auf den Fotos sieht man eigentlich sehr gut, dass weder vorne noch hinten Einstellmöglichkeiten bestehen.