Jack Wolfskin Steep Ascent Jacket – Elastische Hardshell nicht nur für alpine Touren

Jack Wolfskin Steep Ascent Jacket – Elastische Hardshell nicht nur für alpine Touren

12. März 2013 0 Von Redaktion | HikingGear.de

Schutz vor Wind und Regen auf Trekkingtouren bietet die klassische Hardshell und kaum eine anderer Bereich der Outdoorbekleidung ist zugleich mit derartig hohen Kosten verbunden. Bislang hatten wir uns immer mit Jacken beschäftigt, die deutlich mehr gekostet haben, nun haben wir zu einem Modell gegriffen, das preislich sogar noch unter 200 € liegt. Überraschenderweise findet man die „günstige“ Jacke sogar im Sortiment von Jack Wolfskin.

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Eigentlich hätte man streng genommen mit dem Jack Wolfskin Steep Ascent Jacket gemäß der „Alpin-Kollektion“ eine klassische Alpinjacke am Leib und nicht ein Produkt aus der ebenfalls vorhandenen „Trekking“-Serie der Marke. Ob man jedoch nun mit dem gewählten Modell „nur“  Gipfel erklimmen und Klettersteige meistern will oder ob man die Jacke auf fernen Trails in Skandinavien tragen mag, das bleibt natürlich jedem selbst überlassen.

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Materialien

Erfrischend ist für uns neben dem Blick auf ein anderes Preissegment aber auch der reizvolle Blick auf die für uns bislang nicht so gängigen Technologien von Jack Wolfskin. Die wasserdichte Alpinjacke besitzt so z.B. die TEXAPORE Technologie, die für eine extreme Atmungsaktivität Sorgt. Gerade bei schweißtreibenden, bewegungsintensiven Aktivitäten könnte man von der höchsten Atmungsaktivität der TEXAPORE Jacken in der Steep Ascent mit 40 000 g/m2/24 h Wasserdampfdurchlass profitieren. Wir selber haben die Jacke noch nicht ausgiebig getestet und können daher noch nichts über den Tragekomfort in dem Punkt berichten. Sollten wir doch mal darin ins Schwitzen kommen, so hätte man immerhin noch die Belüftungs-Reißverschlüsse unter den Armen, die notfalls für zusätzliche Luftzufuhr sorgen können.

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Mit Blick auf das Material ist dieses jedoch nicht nur wasserdicht, sondern bietet auch noch andere Vorzüge auf Tour. Das querelastische TEXAPORE O4 EVO STRETCH 2L würde auch fern der befestigten Wege nicht stören, wenn man schon mal die ein oder andere Kletterpartie über umgestürzte Bäume machen müsste.

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Bei Jacken denkt man spontan immer an die Rucksacktauglichkeit. Gerade an den stark beanspruchten Stellen gibt es immer Schwachstellen für die Jacken bzw. genau als Schutz vor Schwachstellen die Verstärkungen aus stabilere, abriebfesteren Material. Da man auch in den Bergen mit Rucksack unterwegs ist, besitzt die Steep Ascent Alpinjacke an den Schultern Verstärkungen aus einem abriebfesten Material, dem TEXAPORE TASLAN 2L. Nicht nur die Schultern sind verstärkt, der Hüftbereich wo der Hüftgurt auf Tour oder eben der Klettergurt auf alpinen Touren scheuern könnte, ist genauso wie die Ellbogen aus diesem baumwollartigen Material bestückt. Wie das EVO Stretch ist auch dieses robustere Material wasserdicht und atmungsaktiv.

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Schnitt

Wirft man nun mal einen Blick auf den Schnitt der Jacke, so kann man auch hier wieder einen kurzen, technischen Schnitt erkennen. Auch wenn nachfolgend es sich eher um subjektive Eindrücke handelt, haben wir die Erfahrung gemacht, dass man in Jacken wie der Steep Ascent wohl in der Bewegungsfreiheit bei Anstiegen in steilem und steinigen Gelände keine Beeinträchtigungen in der Beinfreiheit erleben wird. Anders als lange Trekkingjacken, die schon mal über den Oberschenkel reichen können, wird hier der natürliche Bewegungsablauf nicht durch eine „zu lange“ Jacke gestört.

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Auch zum Schnitt eigentlich zurechnend, kann man mal einen Blick auf die vier Taschen werfen. Beginnt man mal bei den beiden Hüfttaschen so sind diese nicht nur für den ursprünglich vorgesehenen Einsatz mit Klettergurt deutlich erhöht angebracht. Beim Klettern hätte man so noch Zugriff auf den Inhalt der Taschen, auch wenn man gerade einen Klettergurt trägt. Mit Blick auf den Einsatz auf Trekkingtouren kann man nur noch zusätzlich auf die Schulterträger hinweisen. Neben den beiden Hüfttaschen bietet die Jacke auch noch eine (Ober-)Armtasche, die  mit besonders abriebfester, auflaminierter Verstärkung (ABRASION GUARD) ausgestattet ist. Der Reißverschluss ist dabei extrem wasserabweisend und bietet so einen guten Schutz vor Nässe für den Inhalt der Tasche, der wiederum nicht zu groß ausfallen sollte. Natürlich ist diese Tasche gut zu erreichen und ersetzt die normalerweise sonst so übliche Napoleontasche, die wiederum gern mal vom Brustgurt verdeckt sein kann. Darüber hinaus hat man bei der Jack Wolfskin Jacke auch noch die gängige Innentasche.

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Besonders prägend für unseren ersten Eindruck ist jedoch der besonders hohe Sturmkragen (STORM COLLAR) gewesen. Gegen kalten Wind, wie auch gegen strömenden Regen schützt dieser extra hohe Kragen den Hals und das Gesicht bis zur Nase. Man hat selbst bereits zahlreiche Regenjacken testen können, spontan und auf Basis von Erinnerungen, ist uns keine Jacke in Erinnerung geblieben, die einen noch höheren, dafür viele, die einen niedrigeren Kragen besitzen. Wer nach so etwas gesucht hat, der kann hier also fündig werden.

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Zum hohen Sturmkragen gehört aber auch noch die in Gesichtsfeld und Volumen einstellbare Kapuze mit verstärktem Schild (INTEGRAL SUMMIT HOOD). Auch hier ist die Einstellung gut gelöst und mit den ersten Erlebnissen auf winterlichen Touren auch gut mit Handschuhen einstellbar gewesen. Insgesamt ist die Einstellbarkeit so ausgelegt, dass man die Zipper der RVs, wie auch der Klettverschluss am Ärmelbund gut mit Handschuhen bedienbar ist.

Fazit

Sicherlich liest man an mehreren Stellen bereits heraus, dass wir Euch nur erst einmal einen ersten Eindruck von der Jacke verschaffen wollten. Bei uns hat die Jacke einen sehr guten Eindruck hinterlassen und uns zugleich überrascht.

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Zum einen hätten wir die Jacke nicht zu einem Preis von 199,95 € taxiert, wir hätten sie deutlich teurer erwartet. Zugleich sind wir wiederum auch überrascht, dass man zu dem Kurs eine „richtige“ Outdoorjacke bekommt. Nun muss man nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen und die Verhältnismässigkeit im Auge behalten, wer jedoch eine technische Jacke suchte, eine abriebfeste für den Rucksackeinsatz bzw. auch gezielt auf die Atmungsaktivität geachtet hat, der musste sich vom Gedanken verabschieden, dass er so eine Jacke für unter 200 € bekam.

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Wollen wir aber nun nicht mehr die Jacke nur über ihren Preis definieren, sondern vielmehr über sich selbst. Gefallen hat uns schon mal sehr gut der hohe Kragen und das sich durch die Kapuze gut einstellbare Sichtfeld. Es ist mit dem Gedanken an schlechten Wetterbedingungen so durchaus möglich, dass man ziemlich unbeeindruckt sein dürfte, was einem für Wetter außerhalb der Jacke bzw. Kapuze begegnen wird.