Review: Jetboil Sol Advanced Cooking System – PCS Kochsystem für Gas im Test

Review: Jetboil Sol Advanced Cooking System – PCS Kochsystem für Gas im Test

26. Mai 2013 0 Von Redaktion | HikingGear.de

Gaskocher testen wir auf HikingGear regelmässig, diesmal das Advanced Cooking System, den Jetboil Sol-AL. Ein PCS Kochsystem bei dem angefangen von Gaskartusche über Kocher bis hin zum Standfuss alles platzsparend im Topf verstaut werden kann.

Jetboil Sol Al Kocher im Einsatz

Jetboil Sol Al Kocher im Einsatz

Auf unseren Trekkingtouren haben wir bereits eine Vielzahl an Kocher getestet und so waren auch schon die ein oder anderen Kochsersysteme dabei, wo man mit einem Produkt direkt das aufeinander abgestimmte System aus Topf und sparsamen Kocher vereint hat. Die Marke Jetboil ist so z.B. eine Marke, die anders als Primus, MSR oder Optimus ausschließlich Kochsersysteme im Sortiment anbietet und bei denen man eben auch nicht mal einen Gaskocher solo erwerben kann.

Im Test auf HikingGear: Jetboil Sol Al Kocher

Im Test auf HikingGear: Jetboil Sol Al Kocher

Was seine Nachteile im Punkt Flexibilität mit anderen zuvor erworbener Trekkingausrüstung hat, so gibt es eben auch sehr viele Vorteile, wo der Punkt des Packmass und des Brennstoffverbrauchs natürlich die bedeutendsten sind. Auf Tour zählt neben der Bedienbarkeit eben auch immer das Rucksackgewicht bzw. auch der Platzverbrauch im Rucksack der jeweiligen Ausrüstung. Durch ein Personal Cooking System hat man meist im Vergleich zu den selbst zusammen gestellten Sets ein deutlich kleineres Bündel in der Hand, wo z.B. Marken wie Jetboil eben auch jeden kleinsten Platz im Topf und Wärmetauscher ausnutzen. Nehmen wir das Jetboil Sol Advanced Cooking System (Abmessungen: 10,4 x 16,5 cm) mit einer optionalen Kaffeepresse, einem Standfuß, einer Topfauflage und eben auch mit der Gaskartusche. Würde man vergleichbare Bestandteile in einem eigenen Set verstauen wollen, so wäre sicherlich mal der Topf zu schmal, dann auch wieder zu niedrig oder vom Packmass deutlich größer. Beim Jetboil System wird hingegen die Kaffeepresse in den Becher bzw. in den FluxRing gestopft und der verbliebende Rest durch eine festgelegte Packordnung im Topf verstaut. Unterm Strich hat man nun ein Bündel für nahezu jede Begebenheit auf Tour in der Hand.

Jetboil Sol Al Kocher und seine Bestandteile

Jetboil Sol Al Kocher und seine Bestandteile

Es ist aber nicht nur das Packmass, dass diese Kochersysteme so einzigartig macht, sondern auch deren Zuverlässigkeit. Dank des patentierten FluxRing arbeitet der Jetboil Sol auch im 4-Jahreszeiteneinsatz bis zu einer empfohlenen -6°C kalten Außentemperatur auch bei extremen Bedingungen zuverlässig. Die empfohlene Temperatur bezieht sich dabei auf die Jetboil Thermo-Regulate™ technology, denn die garantiert gleichbeleibende Heizleistung bis zu einer Temperatur von -6° C. Praktisch ist der Kocher daher für Bergtouren oder wenn man am Gletscher Schnee schmelzen müsste. Mangels dieser Testbedingungen konnten wir dies natürlich nicht testen, aber auch so dürfte es schwierig sein zu testen, ob ein Gaskocher tatsächlich noch einwandfrei funktioniert oder ob er sich nicht schon auf das Verbrennen von den einzelnen Gasmischungen beschränkt.

FluxRing und die verstaute Kaffeepresse vom Jetboil Sol Al Kocher

FluxRing und die verstaute Kaffeepresse vom Jetboil Sol Al Kocher

Ein nicht unwichtiger Blick bei solchen Kochsets geht dabei auf das Volumen vom Topf, denn hier muss man selber auch immer abwegen, wie ist das persönliche Kochverhalten, welche Topfgröße braucht man und komme ich damit aus? Die Jetboil Kocher sind für unseren Geschmack in erster Linie immer die Kochsysteme gewesen, die sich perfekt für das Zubereiten von Trekkingnahrung eignet, die zuvor dehydriert wurden. Der Gourmetkoch unterwegs, der sich erst noch den Zutaten widmet und in mehreren Schritten seine Gerichte unterwegs kocht, der wird wohl eher zu anderen Marken greifen oder statt einem PCS, doch eher das schwerere Group Cooking System (GCS) wählen. Dies mag einerseits an dem Volumen der PCS Töpfe liegen, wo stellvertretend der Topf vom Jetboil Sol AL auf ein Volumen von 0,8 Liter kommt, bzw auch an der Form der Töpfe. Die PCS Töpfe sind meist wie ein Becher hoch und schlank und nicht wie ein Topf zum Kochen eher breit und tief. Kleinere Mahlzeiten kann man darin jedoch genauso gut aufwärmen, wie auch warme Getränke im PCS zubereiten. Es ist eben auch immer etwas Aufmerksamkeit gefragt, denn viele Reserven im Volumen hat man nicht, wenn man mal Fertignahrung in 500 ml kochendem Wasser zubereiten muss.

Jetboil SOL AL im gepackten Zustand inkl. Gaskartusche, Kaffeepresse und Topfauflage

Jetboil SOL AL im gepackten Zustand inkl. Gaskartusche, Kaffeepresse und Topfauflage

Widmet man sich nun der Kochzeit und hatte man gerade noch die 500 ml Wasser genannt, so sei hier nun auch direkt der zeitliche Wert genannt, in denen 500 ml nun beim Jetboil Kocher in knapp über 2 Minuten gekocht haben. In einem Liter kann man dies ja mangels den fehlenden 200 ml im Topfvolumen nicht angeben. Bei Nutzung der auch nur in den Kocher hinein passenden 100g-Gaskartusche könnte man immerhin ca. 12 l Wasser kochen.

Wo man nun hier auch mal das Jetboil System auseinander genommen in den Händen hält, liegt ein Vergleich mit den zuvor getesteten Systemen von Primus, dem Primus EtaSolo Kochset und von MSR, dem neuen MSR Reactor 1.0L nahe. Deutlich besser als bei Primus gefällt uns hier wieder der Bajonettverschluss, wodurch man den Kocher mit dem Topf und seinem Fluxring am Boden verbindet. Dieses System ist einfach zu bedienen, hält und lässt sich auch problemlos lösen. Einfach die „Nase“ in die Kerbe vom Kocher stecken und den Topf zur Seite drehen. Bei Primus wirkt das alles etwas steifer, fordert mehr Aufmerksamkeit und Kraft. Noch einfacher gibg es dann jedoch nur noch bei MSR, wobei hier der Topf nur aufliegt und keine feste Verbindung besteht.

Bajonettverschluss bei den Primus Systemen

Bajonettverschluss bei den Primus Systemen

Jetboil Kocher sind kompatibel mit dem gesamten Jetboil-Zubehör, Problem war vor einigen Jahren nur immer, dass man sich dies anders als bei Primus noch zusätzlich erwerben musste. Aus dem etwas teureren Jetboil PCS Kocher konnte man dann schnell den Abstand zum Primus Kocher verdoppeln. Fairerweise muss man hier jedoch auch darauf hinweisen, dass die Kaffeepresse auch beim Primus Kocher zur optionalen Ausstattung gehört, die man seperat erwerben muss und MSR ähnlich wie Jetboil das Zubehör auch nur seperat anbietet. Anders ist dies jedoch nun beim getesteten Jetboil Sol Advanced Cooking System, denn allein der Lieferumfang ist bereits so üppig, dass man bis auf die Kaffeepresse nichts vermissen würde. Im Lieferumfang enthalten wäre der 0,8 Liter Topf mit Fluxring und einer Neoprenschutzhülle mit Trageschlaufe, dem Deckel, das Brennerelement, ein Standfuß für die nicht im Lieferumfang enthaltene Kartusche und eine Topfstütze (Pot Support). Unser alter Jetboil PCS hatte noch deutlich weniger zu bieten.

Mit der Topfauflage kann man den Jetboil SOL AL auch mit Töpfe anderer Anbieter nutzen

Mit der Topfauflage kann man den Jetboil SOL AL auch mit Töpfe anderer Anbieter nutzen

Das Gewicht beträgt bei diesem Kocher ohne Topfhalter und Standfuß 322 Gramm, wer es leichter haben will, der wählt statt der Variante mit Aluminium als Material den Jetboil SOL Ti mit Titan, den wir Euch auch schon auf unserer Seite für Grammjäger mit der damals noch nicht so schön verarbeiteten Manschette vorgestellt und getestet haben. Da Gewichte immer sehr interessant sind, hier dann auch der Hinweis, dass das Set inkl. der 100g-Gaskartusche 522 g wiegen würde und so dann auch komplett einsatzfähig wäre. Lässt man auch das übrige Zubehör, ausgenommen die ohnehin nicht im Lieferumfang enthaltene Kaffeepresse, nicht Zuhause, so hätte man ein 592 g schweres Gesamtpaket im Rucksack.

Fazit

Der Jetboil SOL AL hat einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Sicherlich muss man vorab eher zu denjenigen gehören, die auf Tour sich eher von fertiger Trekking-Nahrung ernähren, aber auch so ist der Kocher mit seiner Größe für den Solowanderer optimal um im Topf eine kleinere Mahlzeit zu kochen. Positive Eindrücke haben vorallem der Lieferumfang, die Verarbeitung und das Verschlusssystem hinterlassen. Die Bedienbarket ist recht simpel, denn sofern man nicht gerade über 2500 m sein Camp aufschlägt, verrichtet die Piezo-Elektro-Zündung per Druckknopf souverän seinen Dienst und auch der Bajonettverschluss ist wie zuvor schon geschildert ohne Abstriche einfach und leicht in der Handhabung.
Was uns auch sehr gut gefallen hat, war der fest verbundene Isolierkragen aus Neopren. Mit diesem Kragen kann man den Topf auch dann noch anpacken, selbst wenn dieser bereits sehr heiß ist. Auch empfehlenswert bei Jetboil ist immer die Schutzkappe für das Wärmetauschersystem gewesen, denn ob man es nun zum Schutz beim Transport bzw. Essen/Trinken aus dem Topf verwendet oder ob man es als Becher und Maßbecher nutzt, bei anderen Systemen hat man dieses vielseitige Bestandteil schon desöfteren vermisst.
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