Review: Rab Infinity Endurance – Daunenjacke mit hydrophoben Daunen im Test

Review: Rab Infinity Endurance – Daunenjacke mit hydrophoben Daunen im Test

19. März 2014 1 Von Redaktion | HikingGear.de

Noch vor ein paar Jahren waren die Grenzen zwischen den Isolationsmaterialien klar gesteckt. Die Vor- und Nachteile waren einfach zu nennen und gern wurde bei der Daune der Einwand eingeworfen, dass sie zu empfindlich für Feuchtigkeit ist. Mit Einführung der hydrophoben Daunen hat man nun ein Argument weniger, das gegen die Daunenjacke für Trekkingtouren im nassen Nordeuropa spricht.

Rab Infinity Endurance Jacket

RAB Infinity Endurance Produktbild 001

Mit dem Rab Infinity Endurance Jacket haben wir nun eine Jacke im Review, die sich durch ihre Füllung und ihr Gewicht nicht nur für Trekkingtouren als ideal erweisen könnte. Einerseits steht auf Rucksacktouren natürlich das Packvolumen und das Gewicht der Ausrüstung im Vordergrund, andererseits mag man sich auf Tour auch nicht mit Outdoorbekleidung belasten, die sich eher als ineffizient präsentiert. Mit Rab als Bergsport-Marke muss man sich zwar darüber wenig Gedanken machen, warum die Daunenjacke im Praxistest überzeugen könnte, das verrät schon der Blick auf die Materialien.

Hydrophobe Daunen mit 850 cuin

RAB Infinity Endurance Produktbild 008

Wie überall kommt es auf die inneren Werte an und so liegt der Fokus bei der Daunenjacke natürlich auch hier auf den Daunen im Inneren. Rab verwendet bei der Füllung 210 g europäische Daune mit 850 cuin. Wie zuvor in der Einleitung angesprochen, so ist auch die Rab Infinity Endurance nun eine Jacke, bei der die Daunen so behandelt wurden, dass man von hydrophoben Daunen sprechen kann. Auf einer vergangenen OutDoor oder ispo konnte man einen wunderbaren Vergleich sehen, in denen sowohl hyrdophobe, als auch unbehandelte Daunen im Wasserbad lagen. Die normalen Daunen verklumpten, die hyrophoben schienen vom Wasser schier unbeeindruckt. Auf Tour muss man sich so bei dieser Daunenfüllung nun keine Sorgen über Schnee oder Regen machen.

Leichtgewichtig mit wasserabweisendem Außenmaterial

RAB Infinity Endurance Produktbild 007

So wie sich die Daunenfüllung präsentiert, ausgewogen für Touren in feuchter Umgebung, so präsentiert sich auch das Material auf der Außenseite. Anders als die reine Rab Infinity, die „nur“ aus dem leichten Pertex Quantum GL besteht, hat nun das Infinity Endurance Modell an der Kapuze, der Schulter und an der Außenseite der Arme das stabilere Pertex Endurance. Beide Materialien haben jedoch gemeinsam, dass sie wasserabweisend sind und eine Wassersäule von 1000 mm besitzen. Auf eine Hardshell kann man zwar nicht verzichten, leichten Schneefall oder vereinzelte Regentropfen hielt das Material auf Tour jedoch sehr gut stand.

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Rab Infinity oder Rab Infinity Endurance

Mit Blick auf das Sortiment bei Rab fallen einem in der Fülle der Daunenjacken die beiden Modelle Infinity und Infinity Endurance auf und wie zuvor schon geschrieben, unterscheiden sich beide in erster Linie im Bereich der gewählten Materialien. Es gibt aber auch noch Kleinigkeiten, in denen sich die Jacken unterscheiden. Legt Ihr z.B. Wert auf eine Napoleontasche, so bekommt ihr diese bei der Endurance geboten. Sucht Ihr auch noch eine gut einstellbare Kapuze, so ist die Kapuze der Endurance ebenfalls etwas besser, denn hier könnt ihr das Volumen über die beiden Kordelzüge auf der Vorderseite einstellen. Kleiner Wehrmutstropfen ist bei der Endurance jedoch, dass ihr nun mit der Jacke das schwerere Modell der beiden Jacken in den Händen haltet. Mit 570 g für die Jacke ist man aber durchaus im guten Rahmen und so vergleichen wir die Jacke gern mal mit unserer Mountain Equipment Xero Hooded. Auch diese Jacke war im gleichen Gewichtsrahmen, kam bei uns jedoch immer gern auf Schneeschuhtouren im Winter zum Einsatz oder verrichtete abends im Basecamp auf Trekkingtouren am Ende der Saison immer einen guten Dienst. Zur Vollständigkeit sei jetzt noch erwähnt, dass das Infinity Jacket ohne Endurance laut Hersteller bei 486 g liegt.

Mountain Equipment Xero Hood im Praxistest beim Wintertrekking

Mountain Equipment Xero Hood im Praxistest beim Wintertrekking

Die Rab Infinity Endurance konnten wir leider nicht wie gewohnt im Schnee beim Wintertrekking auf Schneeschuhen oder beim Backcountry testen, wo wir z.B. in der Vergangenheit immer mal wieder diese deutlich dicker gefüllten Daunenjacken im Einsatz hatten. Sie bot sich aber gerade an richtig kalten Tagen als Wärmespender bei Pausen an und konnte nicht nur dabei einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Schön klein verpackt im beiliegenden Packsack, hatte sie zwar ein größeres Packmass als z.B. die mit deutlich weniger Daune gefüllten Jacken, sie war aber in unseren Tourenrucksäcke immer gut verstaut und schnell griffbereit, so dass man sie beim Fotografieren oder eben bei der Verpflegung schnell zur Hand hatte.

Testfazit

Neben der hydrophoben Daune gefiel uns bei der Rab Jacke aber vorallem das Gesamtpaket aus der Vielzahl an nützlichen Details und gelungenem Schnitt.

Bestes Beispiel für die Details sind die Taschen an der Jacke, denn sowohl außen, als auch auf der Innenseite befindet sich eine „Napoleontasche“ für Kleinteile. Darüber hinaus gibt es noch zwei weitere Taschen auf der Vorderseite. Das zu beachtende Detail ist mit Blick auf die Taschen, dass diese sich auch leicht mit Handschuhen bedienen lassen. Die Napoleontasche auf der Innenseite hat wiederum eine andere Art der „Aufziehhilfe“, denn hier wurde auf den sonst üblichen „Knubbel“ verzichtet und stattdessen Silikon für die bessere Greifbarkeit genommen.

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Der Schnitt kann ebenso gefallen, denn obwohl man 210 g Daune in durchgesteppten Kammern am Leibe trägt, wirkt man selbst in der Jacke nicht wie ein Michelin-Männchen und dadurch auch nicht eingeengt. Man fühlt sich warm eingepackt, aber eben auch nicht so stark umhüllt, dass man auf Tour irgendwelche Nachteile in seiner Beweglichkeit zu befürchten hätte. Mit dem Kordelzug im Saum kann man auch gut die Jacke anpassen und was darüber hinaus nur noch fehlen würde, ist letztendlich die persönliche Vorliebe: Klettverschluss statt elastische Ärmelbündchen.

Mit der Rab Infinity Endurance hat die britische Marke unseren Geschmack voll getroffen und man wartet eigentlich nur noch auf den richtigen Winter, wo man die Grenzen der Jacke richtig ausreizen kann.