Review: Jack Wolfskin Exolight II – Leichtgewichtszelt für Trekkingtouren

Review: Jack Wolfskin Exolight II – Leichtgewichtszelt für Trekkingtouren

20. März 2014 2 Von Redaktion | HikingGear.de

Auf der vergangenen OutDoor war das nachfolgende Produkt, dass wir nun im Review haben, ein absolutes Highlight. Rückblickend hatten wir wohl gut 50 Termine auf der Outdoormesse und bekamen unzählig viele Produkte zu Gesicht, die nun im Handel erhältlich sind. Am Stand von Jack Wolfskin dann jedoch so eine Überraschung, dass man sich heute noch wunderbar darin erinnert.

Highlight auf der OutDoor 2013

Jack Wolfskin Exolight II Produktbild 003

Mit den Exolight Zelte hat Jack Wolfskin uns und vielleicht nun auch Euch überrascht. Zelte von Jack Wolfskin kennt man schon seit sehr vielen Jahren und vor ganz langer Zeit war auch ein Zelt mit der Tatze stets im Rucksack des Tourpartners. Für uns selber waren die Zelte meist für Trekkingtouren immer etwas zu schwer geraten, praktizieren wir doch meist, dass ein Zelt nur von einem getragen wird und die Last eben nicht auf mehrere Rucksackträger verteilt wird. Drei oder noch mehr Kilogramm waren für ein Zelt aus unserer Sicht meist nur noch dann reizvoll, wenn man statt dem eigentlichen Trekking eher das Radtrekking bevorzugt oder direkt zum Camping übergegangen ist.

Jack Wolfskin Exolight II Produktbild 004

Bis zu diesem besagten Tag hätten wir somit Jack Wolfskin Zelte nicht umbedingt als Trekkingzelte wahrgenommen und waren dann überrascht, mit dem Exolight II bzw. III nun eine neue Zeltreihe zu entdecken, die man rein von den Werten schon vollkommen empfehlen könnte. Ohne jetzt auf die „Minimal“-Angaben zu achten, wäre das Exolight II bei ~2 Kilogramm, das Dreipersonenzelt Exolight III wiederum mit ~2,3 kg nur etwas schwerer. Unterm Strich Werte, bei denen man, sofern man sich nicht als absoluter Grammjäger versteht, durchaus zufrieden geben kann.

Jack Wolfskin Exolight II Produktbild 002

Durch den sehr positiven ersten Eindruck von der Messe haben wir uns daher entschlossen, uns nun mal intensiver mit dem Zweipersonenzelt zu beschäftigen und werden es nun in diesem Jahr auf unseren Touren testen. Für Euren ersten Eindruck und zugleich für einen kleinen Überblick, widmen wir uns schon mal vor den Touren dem Exolight und schauen mal auf die Pro und Contra vom Jack Wolfskin Neuling.

Jack Wolfskin Exolight II

Lieferumfang

Das Jack Wolfskin Zelt kommt direkt mal in einem Trekkingrucksack-freundlichen Packmass an. In Zahlen wäre dies 45×13 cm und das entspricht weitesgehend dem Format, dass wir von Leichtgewichtszelte inzwischen gewohnt sind. Der besagte Beutel ist zugleich auch ein Packsack mit Rollverschluss im gleichen Material, woraus auch das Zelt gefertigt wurde. Darin ist schön aufgerollt das Zelt und der Beutel mit dem Zeltgestänge nebst Heringen. Immer wieder schön zu sehen, der Beutel vereint nun auch hier wieder beide Bestandteile, die Heringe und das Zeltgestänge. Die Zeit scheint wohl entgültig vorbei zu sein, in der die Hersteller für beide Dinge jeweils einen seperaten Sack genommen haben. Dies natürlich nur so am Rande erwähnt, weniger beiläufig erwähnen sollte man wiederum den Lieferumfang des Zubehör, denn hier gibt es nun direkt wieder die nächste positive Überraschung. Neben den Heringen gibt es das sonst immer optional zu erwerbende „Sil Net“ für die Silikonisierung der Nähte gleich mit. Statt McNett SilNet gibt es hier nun die Eigenmarke, die natürlich in der gleichen Form aufgetragen werden muss. Darüber hinaus liegt auch noch die hoffentlich nie benötigte und doch stets dabei zu habende Reperaturhülse für das Gestänge neben den Flicken für das silikonbeschichtete Außenmaterial dem Lieferumfang bei.

Jack Wolfskin Exolight II Produktbild 010

Aufbau & Materialien

Der erste Aufbau geht spielend einfach und wie man im eingefügten Video sehen kann, steht das Zelt auch ruckzuck vor einem. Auch beim Exolight greift man zu einem Clipsystem bei dem die Clips ins Gestänge gesteckt und das Außenzelt so indirekt nur eingehangen wird. Ebenfalls im Video zu erkennen ist die Zusammenarbeit von Jack Wolfskin mit den Spezialisten von DAC, die zusammen das Gestängesystem konzipiert haben. Dieses hält Windgeschwindigkeiten bis 80 km/h stand und ist so natürlich für das Gewicht extrem windstabil. Das Innen- und Außenzelt ist jeweils miteinander verbunden und kann natürlich auf Tour im Regen so aufgebaut werden, dass das Innenzelt beim Aufbau stets trocken bleibt. Zum Reinigen kann man das Innenzelt natürlich auch vom Außenzelt (innen mit PU und außen mit Silikon beschichtet) lösen.

Jack Wolfskin Exolight II Produktbild 012

Das Leichtgewichtszelt ist aber vorallem auch dadurch interessant, dass es prinzipiell nur zwei Heringe oder auch nur zwei Steine für die beiden Eingänge benötigt und so überwiegend freistehend ist. Auf unserer Tour auf dem Ostkustleden hatten wir zum Teil das Problem, dass man das mitgenommene Tunnelzelt beim Untergrund am Rande der Schären mit den Heringen nicht immer optimal aufbauen konnte und sich oftmals mit anderen Dingen behelfen musste. Mit einem Zelt wie dem Exolight II sorgt nun das gespannte Gestänge dafür, dass das Zelt bereits nahezu perfekt steht, ohne dass man noch weitere Heringe oder dergleichen benötigt.

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Lüftung & Taschen

Mit den beiden Eingängen bietet das Zelt Flexibilität, denn einerseits sind sie zugleich gut für das Ausweichen bei schlechten Wind- bzw. Regenbedingungen und andererseits sind sie auch die beiden Lüfter des Zelts. Für Durchzug und gute Belüftung kann man den oberen Bereich der Türen öffnen. Die „Lüfter“ sind wiederum durch ein kleines Vordach vor Regen geschützt.

Jack Wolfskin Exolight II Produktbild 019

Im Innern des Zelt offenbaren sich schöne Details, so z.B. die 4 Innentaschen am Fußende und vorallem das Deckenfach. Gerade das Deckenfach sieht man nicht sehr oft im Lieferumfang der Trekkingzelte. Den Kleinkram kann man so auf Tour gut darin verstauen und daneben gibt es auch noch die klassische Öse für die „Zeltlaterne“. Aus dem Innenzelt heraus hat man auch die Apsis gut im Blick, die dem Trekkingpartner bzw. auch einem selbst jeweils 60 cm Platz für die dreckigen Trekkingstiefel oder Rucksack bietet.

Alle Daten im Überblick

Zeltstangendurchmesser: 9,0 mm

Eingänge: 2

Belüftungsöffnungen: Fly: 2/ Innertent: Large Mesh Panels

Abspannleinen: 5

Heringe: 11

Innentasche: 4

Personen: 2

Innenzelt-Maße 1: [L x W x H]: 215 x 120/100 x 100 cm

maximale Höhe: 115 cm

Vorraum-Tiefe: 60 cm

Packgröße: 45 x 13/11 cm

Minimalgewicht: 2070 (minimal 1760) g

Fazit

Das Jack Wolfskin Exolight II macht schon vorab einen sehr guten Eindruck und wird nun in diesem Jahr auf Tour noch ausführlich getestet. Es ist so schon recht leichtgewichtig, auch wenn man sich selber davor scheut, es ultraleicht zu bezeichnen. Wer es leichter mag, der kann auf Dinge wie eben auf das Deckenfach verzichten und den üppigen Lieferumfang mit Nahtversiegler und Reperaturhülse Zuhause lassen. Das ein oder andere wie Heringe oder Packsäcke kann man vielleicht auch noch durch leichtere ersetzen.

Jack Wolfskin Exolight II Produktbild 018

Uns hat vorallem die windstabile Konstruktion bei dem recht geringen Gewicht imponiert und sicherlich auch das Raumangebot, dass mit Blick auf Zeltinnenhöhe und -breite durchaus komfortabel wirkt. Für Touren auf Granituntergrund kann man das freistehende Zelt ohnehin schon empfehlen und so überraschend ist es auch nicht, dass unser Fazit zum Jack Wolfskin Zelt sehr positiv ausfällt. Lediglich der Preis mit ~450 € für das Exolight II und knapp ~500 € für das Exolight III dürfte Trekking-Einsteiger erst einmal abschrecken, fairerweise muss man jedoch sagen, dass dies preislich jedoch normal ist und man wohl in den sauren Apfel beißen muss.